Aus für Photovoltaik-Förderung
Strom aus Tirol nicht nur bei Sonnenschein: Aus für Photovoltaik-Förderung in Tirol bringt massive Schäden
Landesregierung riskiert instabiles Netz und höhere Kosten für alle Tiroler*innen
„Diese Entscheidung schadet allen: Photovoltaik-Nutzer*innen, Installateur*innen aber allen Tiroler*innen deren Kosten für das Stromnetz noch weiter steigen werden“, verdeutlicht der Grüne Klubobmann Gebi Mair eine „massive Fehlentscheidung“ der Tiroler Landesregierung. Der Fördertopf für netzdienliche Speicher bei Photovoltaik war Ende Februar 2025 ausgeschöpft und wird von der Landesregierung nun nicht mehr gefüllt.
„Die Speicherförderung in Tirol ist ein massiver Erfolg. 28 Megawattstunden Speicherkapazität konnten mit der Förderung installiert werden. Dafür brauchte es keine langen Genehmigungsverfahren wie bei der TIWAG, und die Investitionen wurden von Privaten getragen. Das Land förderte 150 Euro pro Kilowattstunde für Speicher, wenn diese gleichzeitig auch das Netz stabilisieren“, berichtet Mair. 4,3 Millionen Euro wurden dabei über zwei Jahre gefördert.
In der Solarbranche ist die Verärgerung über das unangekündigte Förder-Aus zu Recht groß. „Damit werden Jobs gefährdet. Und das Stromnetz in Tirol wird instabiler. Die Kombination von Photovoltaik und Speichern führt nämlich dazu, dass der Strom auch in der Nacht oder an Regentagen zur Verfügung steht und nicht nur in der Mittagszeit. Die Rückflüsse aus Solarenergie führen bereits jetzt dazu, dass die TINETZ das Stromnetz deutlich schneller ausbauen muss als geplant. Die Kosten dafür werden auf alle Tiroler Stromkund*innen umgelegt. Diese Fehlentscheidung der Landesregierung berappen also alle“, ist für die Grünen die Folge klar.
Die Landesregierung verweist in ihrer Begründung für das Förder-Aus darauf, dass die Bundesregierung möglicherweise selbst eine Förderung einrichten könnte. „Tatsächlich finden sich im Koalitionsprogramm der Ömpel allerdings keine konkreten Förderungen für private PV-Speicher. Im Gegenteil: die Umsatzsteuerbefreiung für Photovoltaik soll früher auslaufen als geplant. Das führt zu noch mehr Unsicherheit im Energiewesen.“
Mit dem Auslaufen der Stromkostenbremse kommen auf viele Kund*innen bald deutlich höhere Rechnungen zu, warnen die Grünen. „Die schwarzrote Landesregierung muss umdenken: die kleine Förderung für Batteriespeicher bei Photovoltaik hat große Effekte. In einem Energiesystem, das vor großen Herausforderungen steht, ist Resilienz besonders wichtig. Niemand weiß, wie es im europäischen Stromverbund weitergehen wird, wenn die USA die Ukraine nun fallen lassen. Für diese Schockwellen sollten wir mit möglichst viel Eigenversorgung – nicht nur bei Sonnenschein – gerüstet sein.“
Die Presseaussendung, in der die Landesregierung das Aus für die Förderung schönredet: https://www.tirol.gv.at/presse/meldungen/meldung/stromspeicher-in-tirol-mit-43-millionen-euro-unterstuetzt