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Gletscher in Tirol in Gefahr

Tirols Gletscher sind in akuter Gefahr – und mit ihnen unser Wasser, Klima und alpine Landschaften. Erfahre, warum Gletscher so wichtig sind, welche dramatischen Folgen ihr Verschwinden hat und was wir jetzt tun müssen.

Gletscher – das weiße Gold Tirols

Tirols Gletscher sind weit mehr als beeindruckende Naturdenkmäler. Sie sind lebenswichtige Wasserspeicher, die Flüsse speisen, das Trinkwasser sichern und die Landwirtschaft mit Wasser versorgen. Gleichzeitig spielen sie eine entscheidende Rolle im Klimaschutz, denn ihre helle Oberfläche reflektiert die Sonnenstrahlen und sorgt für eine natürliche Kühlung unseres Planeten.

Doch die Gletscher sind nicht nur für das Klima von großer Bedeutung – sie sind auch tief in der Tiroler Kultur verwurzelt. Sie prägen unsere Landschaft, sind Anziehungspunkt für Bergsportler*innen und Tourist*innen und ein Symbol für die unberührte Natur der Alpen. Doch mit der Erderhitzung droht ihr endgültiges Verschwinden – mit drastischen Folgen für Tirol und weit darüber hinaus.

Warum sind Gletscher so wichtig?

👉🏻 Natürlicher Klimaschutz durch Reflexion von Sonnenstrahlen (Albedo-Effekt)
👉🏻 Wichtige Wasserquelle für Flüsse, Trinkwasser & Landwirtschaft
👉🏻 Schutz vor Erdrutschen, Felsstürzen & Hochwassergefahr
👉🏻 Essenziell für alpine Ökosysteme & Biodiversität
👉🏻 Grundlage für Tourismus, Wintersport & regionale Wirtschaft
👉🏻 Versorgung von Wasserkraftwerken

Die dramatische Gletscherschmelze in Tirol

Seit dem späten 19. Jahrhundert haben die Alpengletscher bereits über 60 % ihres Volumens verloren – und die Geschwindigkeit des Abschmelzens nimmt immer weiter zu. Die hohen Temperaturen in den Sommermonaten und milde Winter sorgen dafür, dass sich die Gletscher nicht mehr regenerieren können.

 

Besonders alarmierend sind die aktuellen Messungen: Von 90 beobachteten Gletschern in Österreich ziehen sich 87 zurück – das Jahr 2023/24 verzeichnete einen der stärksten Gletscherrückgänge in der gesamten Messgeschichte.

Der Sexegerten Ferner, einer der am stärksten betroffenen Gletscher Tirols, ist seit Beginn der Messungen bereits um 1,5 Kilometer geschrumpft, davon 227,5 Meter allein im Gletscherhaushaltsjahr 2023/24. Wenn der aktuelle Trend anhält, könnte es in wenigen Jahrzehnten in Tirol keine Gletscher mehr geben.

Quelle: alpenverein.at ↗

Zahlen & Fakten:

🔴 60 % des Gletschervolumens seit dem 19. Jahrhundert verloren
🔴 87 von 90 beobachteten Gletschern in Österreich auf dem Rückzug
🔴 Sexegerten Ferner im Ötztal: 1,5 km Rückgang seit Messbeginn, 227,5 Meter in einem Jahr
🔴 2023/24 mit dritthöchstem Gletscherrückgang in der Messgeschichte

🔴 Keine Gletscher mehr in 40 Jahren

 

 

"In 40 bis 50 Jahren werden die meisten Gletscher in Österreich Geschichte sein. Alle Gletscher, die jetzt noch existieren, zehren nur mehr von den Eisreserven, die im Gebirge liegen."
Andreas Kellerer-Pirklbauer, Leitung des ÖAV-Gletschermessdienstes

Gletscherrückgang: Was muss Tirol tun?

Tirol muss seine Gletscher bestmöglich schützen, den Klimaschutz stärken und sich besser auf die kommenden Herausforderungen vorbereiten, um das Schlimmste zu verhindern. Der österreichische Alpenverein warnt eindringlich davor, dass unsere Gletscher in 40–50 Jahren Geschichte sein werden. Doch wir können dieser Entwicklung entgegenwirken.

 

Dazu gehört, dass neue Erschließungen für Skigebiete auf Gletschern gestoppt werden. Es braucht massive Investitionen in erneuerbare Energien und CO₂-Reduktion, statt Klimaschutzbudgets zu kürzen. Zudem müssen bestehende Wasserkraftwerke und Infrastrukturen regelmäßig überprüft werden, um Gefahren frühzeitig zu erkennen.

 

Mindestens genauso wichtig ist es, ein Bewusstsein für die dramatischen Folgen der Gletscherschmelze zu schaffen. Denn nur wenn wir alle verstehen, warum Gletscherschutz so wichtig ist, können wir gemeinsam etwas bewegen.

Maßnahmen für Gletscherschutz

Keine weiteren Skigebietsprojekte auf Gletschern
✅ Mehr Investitionen in Klimaschutz & erneuerbare Energien
✅ Bessere Überwachung von Wasserkraftwerken & Infrastruktur
✅ Mehr Bewusstsein für unsere Gletscher schaffen

Welche Folgen hat das für Tirol & Europa?

Die Gletscherschmelze hat weitreichende Konsequenzen, die uns alle betreffen. Ohne Gletscher fehlen riesige Wasserspeicher, die in heißen Sommern für ausreichend Wasser sorgen. Viele Flüsse, die aus dem Alpenraum entspringen, würden drastisch an Wasser verlieren, was in weiten Teilen Europas aber auch weltweit zu Wassermangel und Dürren führen könnte. Für viele Regionen ist Gletscherwasser lebenswichtig, etwa in Zentralasien, wo es im Sommer kaum Niederschläge gibt. Dort ist es fast die einzige Quelle von Wasser.

Doch nicht nur der Wassermangel ist eine Gefahr – das Abschmelzen der Gletscher erhöht auch das Risiko von Naturkatastrophen. Durch die unkontrollierte Schmelze entstehen neue Gletscherseen, die plötzlich ausbrechen können und ganze Täler überfluten. Gleichzeitig destabilisiert das Abschmelzen der Eismassen die Berghänge, wodurch es häufiger zu Felsstürzen und Erdrutschen kommt.

Auch die Energiewirtschaft ist betroffen: Viele Wasserkraftwerke sind auf das Gletscherwasser angewiesen. Ohne die regelmäßige Schmelze könnten die Wasserstände sinken, was die Energieversorgung gefährdet.

Folgen der Gletscherschmelze

🚨 Wassernotstand gefährdet Trinkwasserversorgung: Millionen Menschen sind auf Gletscherwasser angewiesen
🚨 Hochwasser & Naturkatastrophen durch unkontrollierte Schmelzwasserfluten
🚨 Erhöhtes Risiko für Erdrutsche & Felsstürze in alpinen Regionen
🚨 Gefährdung der erneuerbaren Energieversorgung durch sinkende Wasserkraft

🚨 Bedrohung für die hochalpine Artenvielfalt
🚨 Verlust eines Tiroler Natur- & Kulturerbes

🚨 Gravierende Folgen für Tourismus & Wirtschaft

Die Gletscherschmelze ist kein Naturgesetz, sondern eine direkte Folge der Klimakrise – und sie kann verlangsamt werden. Doch dafür braucht es entschlossenes Handeln. Jede*r Einzelne kann einen Beitrag leisten: durch bewussten Konsum, politische Forderungen und aktiven Klimaschutz. Sprich darüber, teile dein Wissen und unterstütze Initiativen wie den Alpenverein oder NGOs. Gemeinsam können wir unsere Gletscher schützen.

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