Fernpass-Versammlung in Biberwier
Eklat bei Fernpass-Versammlung in Biberwier
Grüne: „Mehr Druck führt nur zu mehr Widerstand“
Zu einem Eklat kam es bei der gestrigen Informationsveranstaltung zum Fernpass-Paket in Biberwier vor der heutigen Abstimmung im Gemeinderat. Auf Fragen von Bürgerinnen und Bürgern, ob es zu Enteignungen kommen werde, wenn man nicht spure, antwortete Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP): „Wir haben noch ein letztes Druckmittel, den Lermooser Tunnel, wenn bei der Sanierung der Verkehr durch Biberwier fließt…“ Ganz offen drohte Josef Geisler damit, dass man die Verkehrslawine durch den Ort leiten könne, wenn nicht geschehe, was er wolle.
„Von mehr Druck werden die Argumente nicht besser“, erklärt die Grüne Bezirkssprecherin von Reutte Margit Dahlander, die selbst bei der Sitzung anwesend war. „Mehr Druck führt nicht zu mehr Überzeugung, sondern zu mehr Widerstand.“
Der Widerstand aus der Bevölkerung werde immer größer, sieht auch der Grüne Klubobmann im Landtag Gebi Mair. „Jeder Versuch der schwarzroten Landesregierung, drüberzufahren, erweist sich als neues Fiasko. Ich gehe davon aus, dass sich der Gemeinderat von Biberwier nicht derart erpressen lassen wird.“ Im Biberwierer Gemeinderat wird heute Abend darüber abgestimmt, ob die Gemeinde Grundstücke für den Fernpass-Scheiteltunnel zur Verfügung stellen soll.
„Die Landesregierung hat bis heute nicht erklären können, wie es durch den Fernpass-Scheiteltunnel zu weniger Verkehr am Fernpass kommen soll. Im Gegenteil: die Belastungen im Außerfern und an den Ausweichstrecken werden immer größer. Das sehen die Bürgerinnen und Bürger und wollen nicht mehr Verkehr, sondern weniger und flüssigeren Verkehr. Der Fokus sollte endlich auf ein Gesamtverkehrskonzept gelegt werden“, schließen Gebi Mair und Margit Dablander.