100.000 Unterschriften gegen Moorzerstörung im Platzertal
100.000 Unterschriften gegen Moorzerstörung im Platzertal ernst nehmen
Grüne: „Alle Augen sind nun auf Pfunds gerichtet“
Die Tiroler Grünen appellieren heute an die Landesregierung angesichts des geplanten Ausbaus des Kraftwerks Kaunertal: „100.000 Unterschriften gegen die Moorzerstörung im Platzertal können nicht einfach ignoriert werden. Die Energiewende muss auch ökologisch verträglich sein“, so Gebi Mair.
„Alle Augen sind nun auf Pfunds gerichtet, wo am 15. Juni eine Volksbefragung zum Staudamm im Platzertal stattfindet. Ich rufe die Bevölkerung von Pfunds dazu auf, ebenso wie jene in Sölden für den Erhalt der Natur und gegen das Zustauen zu stimmen.“ In Sölden hatten sich 96 Prozent der Bevölkerung gegen die Ableitung von Gewässern für das Kraftwerk Kaunertal ausgesprochen. In Pfunds sei die Stimmung gegen den beinahe 200 Meter hohen Staudamm im Platzertal auch eindeutig berichtet Mair von breiter Unterstützung.
Die Landesregierung müsse angesichts der klaren Zeichen aus der Bevölkerung neu denken, so Mair. „Die Planungen für den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal sind 40 Jahre alt. Die heutigen Anforderungen an Pumpspeicherkraftwerke sind aber ganz anders als damals. Nicht mehr Fassungsvermögen sondern Leistung stehen im Zentrum, weil nunmehr mehrfach täglich in unterschiedliche Richtungen gepümpt wird. Die Installation von Photovoltaik und Wind in großem Ausmaß hat den Betrieb von Pumpspeicherkraftwerken völlig revolutioniert. Damit macht auch ein neuer Standort für einen Pumpspeicher Sinn“, ist Gebi Mair überzeugt.
Die UVP-Unterlagen für den Speicher im Platzertal zeigen die falsche Planung. Die spezifischen Kosten je Megawattstunde sind im Platzertal drei- bis viermal so hoch wie bei allen vergleichbaren Projekten der jüngeren Zeit. „Der Standort Platzertal ist für die TIWAG auch finanziell ruinös. Und für die Natur sowieso. Es ist Zeit, über eine ganz neue Planung mit einem verträglichen Standort für einen Pumpspeicher nachzudenken“ schließt Mair und bedankt sich bei den Umwelt-NGOs und der Bevölkerung für ihren Einsatz.