Wohlfahrtstätter: Wo bleibt der Tiroler Hitzeschutzplan?
Wohlfahrtstätter: Wo bleibt der Tiroler Hitzeschutzplan?
Regierung muss endlich handeln – Hitzeschutz-Kommission gefordert
„Glühende Hitze untertags und wenig Abkühlung in der Nacht. Das ist die neue anstrengende Realität im Sommer. Und was macht die Landesregierung dagegen? Wo bleibt der Tiroler Hitzeschutzplan“, weist die Grüne Gesundheitssprecherin Petra Wohlfahrtstätter auf ein Versäumnis der Landesregierung hin.
Die Bundesländer sind unterschiedlich weit in der Ausarbeitung von Hitzeschutzplänen. In der Steiermark, Kärnten, Wien und Vorarlberg werden dezidierte Pläne oder zumindest Merkblätter für verschiedene Einrichtungen auf den jeweiligen Landeshompages abgebildet. Im Burgenland und Salzburg wird auf die Website des Sozialministeriums verwiesen und zugeben, dass ihre Hitzeschutzpläne erst in Ausarbeitung sind. Währenddessen findet man auf der Tiroler Landesseite unter „Hitzeschutzplan“ nur ein Plakat mit dem Titel „Einen kühlen Kopf bewahren“ und den Rat, die 1450 zu wählen, wenn man gesundheitliche Probleme hat. Viel zu wenig, wie Petra Wohlfahrtstätter kritisiert. „Dass der Tiroler Zentralraum in den Sommermonaten eine der heißesten Regionen Österreichs ist, ist im Bewusstsein der Landesregierung noch nicht angekommen“, bemängelt sie.
Es reiche nicht, gute Tipps zu geben wie genügend zu trinken und kühle Umschläge zu machen. „Eine Informationskampagne ist kein Plan. Landesrätin Hagele hat mir letztes Jahr zugesichert, dass Aktionspläne in Ausarbeitung seien und die gibt es inzwischen für die Tirol Kliniken und meines Wissens auch für einzelne Gemeinden wie Kufstein, die von selbst initiativ wurden. Entscheidungsträger wie Behörden und Bürgermeister*innen brauchen aber im ganzen Land klare Richtlinien, wann zum Beispiel Arbeiten im Freien beendet werden sollen und klimatisierte Hallen für die hitzegeplagte Bevölkerung geöffnet werden“, sagt Wohlfahrtstätter.
Dafür brauche es ein Bekenntnis der gesamten Landesregierung, dass die zunehmende Hitze ein gewaltiges Problem ist. „Der Verweis auf die Eigenverantwortung reicht nicht mehr“, so Wohlfahrtstätter.
Die Grüne Gesundheitssprecherin ruft in Erinnerung, dass kleine Kinder und ältere Menschen besonders gefährdet seien, ernste gesundheitliche Probleme bei extremer Hitze zu bekommen. „Aber auch alle, die im Freien arbeiten müssen oder Stoffwechselprobleme haben, müssen sich darauf verlassen können, bei Extremhitze eine kühlere Umgebung aufsuchen zu können und gegebenenfalls auch medizinisch versorgt zu werden,“ so Wohlfahrtstätter.
„Für jegliche Naturgefahren gibt es in Tirol Kommissionen mit entsprechenden Befugnissen, warum nicht für Hitze?“, drängt Wohlfahrtstätter die Landesregierung auf mehr Arbeitstempo. Die Grünen werden im Herbst einen entsprechenden Antrag in den Landtag einbringen. Die Hitzeschutz-Kommission solle auch für die Umsetzung des Nationalen Hitzeschutzplans zuständig sein, denn von den darin empfohlenen Maßnahmen sehe man in Tirol außer Hitzewarnungen noch nichts.