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04.06.2025 Presse

Ver­schär­fun­gen bei Fa­mi­li­ennach­zug und Sprachan­for­de­run­gen

Mann liest Zeitung

Tiroler Grüne kritisieren Verschärfungen bei Familiennachzug und Sprachanforderungen

Arslan: „Wir brauchen sinnvolle Integrationsmaßnahmen ab dem ersten Tag“

 

Im Rahmen der Flüchtlingskonferenz in Bad Ischl zeigt sich einmal mehr: Die Asyl- und Integrationspolitik droht zum Spielball parteipolitischer Profilierung zu werden. Bereits im Ministerrat wurde beschlossen, den Familiennachzug bis September 2026 auszusetzen – eine Maßnahme, die gesellschaftliche Teilhabe erschwert, statt Integration zu fördern.

 

Zudem steht eine weitere Verschärfung im Raum: die geplante Anhebung der Deutschkenntnisse auf B2-Niveau für Einbürgerungen. „Wir begrüßen die klare Haltung von Landeshauptmann-Stellvertreter Philip Wohlgemuth, der diesen Verschärfungen eine Absage erteilt. Integration gelingt nicht durch Abschottung, sondern durch Perspektiven. Was wir brauchen, sind sinnvolle Integrationsmaßnahmen ab dem ersten Tag – keine Symbolpolitik auf dem Rücken Schutzsuchender“, betont Zeliha Arslan, Integrationssprecherin der Tiroler Grünen.

 

Noch immer fallen viele Asylberechtigte nach einem positiven Verfahren direkt in die Mindestsicherung – nicht aus mangelndem Willen, sondern weil es an zielgerichteten Maßnahmen fehlt. Anstatt pauschale Debatten über Einzelfälle zu führen, braucht es strukturelle Lösungen.

 

„Integration ist kein ‚Nice-to-have‘, sondern Voraussetzung für gesellschaftlichen Zusammenhalt und ökonomische Stabilität. Deutschkurse allein reichen nicht – es braucht durchdachte Programme, die Bildung, Arbeit und sozialen Zusammenhalt zusammendenken“, so Arslan weiter.

Vor allem müsse verhindert werden, dass sich soziale Herausforderungen in bestimmten Stadtteilen räumlich ballen, weil integrative Maßnahmen fehlen.

 

Viele Schutzsuchende kommen nach Jahren auf der Flucht mit erheblichen Bildungslücken – teils ohne Alphabetisierung. Wer hier nicht gezielt investiert, produziert die Probleme von morgen. „Während die Wirtschaft laut nach Arbeitskräften ruft, dürfen wir es uns nicht leisten, Menschen ungenutzt in der Sozialhilfe zu verlieren. Gelungene Integration ist kein Kostenfaktor – sie ist eine Investition in die Zukunft unseres Landes“, so Arslan abschließend.

 

Zeliha Arslan
Zeliha Arslan

Landtagsabgeordnete, Mitglied Landesvorstand (Klub), Delegierte zum Erweiterten Landesvorstand

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