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06.06.2025 Presse

Psy­chi­sche Ge­sund­heit von Ju­gend­li­chen

Mann liest Zeitung

Psychische Gesundheit von Jugendlichen: „Gesund aus der Krise“ darf nicht sterben

Wohlfahrtstätter: „Präventionsprojekte müssen flächendeckend ausgerollt werden“

 

Die Tiroler Grünen danken den Schülervertreter:innen für ihre wichtige Initiative zur psychischen Gesundheit von Jugendlichen: „Mit ihrer Umfrage haben sie deutlich gemacht, wo die Probleme liegen. Jetzt ist die Politik gefordert zu handeln“, erklärte die Grüne Gesundheitssprecherin Petra Wohlfahrtstätter im Rahmen der Abschlussveranstaltung „Alles steht Kopf – das Wrap Up unserer Kampagne“ am Donnerstag in Innsbruck.

 

Die Landesschüler:innenvertretung Tirol (kurz LSV) hatte dabei nicht nur die Ergebnisse einer groß angelegten Umfrage mit 1.500 Schüler:innen präsentiert, sondern auch zum offenen Austausch mit politischen Entscheidungsträger:innen sowie Expert:innen aus Bildung, Gesundheit und Jugend eingeladen. „Dieses Engagement ist beeindruckend – und es zeigt, wie groß der Handlungsbedarf ist“, so Wohlfahrtstätter. Laut der Umfrage stuft rund die Hälfte der befragten Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren ihre psychische Gesundheit als mittelmäßig bis sehr schlecht ein.

„Es gibt viel zu wenige Schulpsycholog:innen. Aber auch die Schulsozialarbeit muss dringend weiter ausgebaut werden. Zudem braucht es mehr Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsberufen, die an Schulen tätig sind. Die von uns beantragte Etablierung von sogenannten school nurses in Tirol schließt eine wichtige Lücke, denn sie sind für viele Jugendliche eine niederschwellige Ansprechstelle. Wir erwarten von der schwarz-roten Landesregierung, dass im Herbst bereits Pilotprojekte starten“, fasst Wohlfahrtstätter die dringend notwendigen Sofortmaßnahmen zusammen.

Zentral sei derzeit die Weiterführung des Projekts „Gesund aus der Krise“, das für viele Jugendliche einen Rettungsanker darstelle. „Das Ziel muss eine kassenfinanzierte psychotherapeutische Versorgung für Jugendliche sein. Es darf keinen Unterschied machen, ob ich eine Blinddarmentzündung oder ein akutes psychisches Problem habe – beides erfordert eine möglichst schnelle Behandlung“, betont Wohlfahrtstätter eindringlich. „Die Bundesregierung darf dieses bestens evaluierte Projekt nicht sterben lassen, sondern muss es so lange aus Bundesmitteln finanzieren, bis die Krankenkassen endlich einlenken. Es geht um eine ganze Generation, die unsere Hilfe braucht.“

 

Bereits zu Beginn der Landtagsperiode haben die Grünen präventive Projekte gefordert. Das Land biete inzwischen eine freiwillige Weiterbildung für Lehrpersonen in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck an. Diese erreiche jedoch noch längst nicht alle Beteiligten – von einer flächendeckenden Umsetzung sei man noch weit entfernt. Weitere niederschwellige Angebote, vor allem für ehrenamtliche Jugendbetreuer:innen, müssten vom Land besser finanziert werden.

 

„Die Zahlen sind ein Weckruf – und sie lassen sich nicht ignorieren. Wenn fast jede:r zweite Jugendliche mit der psychischen Gesundheit kämpft, dann braucht es mehr als warme Worte: Es braucht Therapieplätze, Schulpsycholog:innen, Prävention und entschlossenes politisches Handeln. Die Schüler:innen haben ihre Hausaufgaben gemacht – jetzt ist die Politik am Zug. Wir müssen alles tun, damit junge Menschen gesund aus dieser Krise kommen“, so Petra Wohlfahrtstätter abschließend.

Petra Wohlfahrtstätter
Petra Wohlfahrtstätter

Landtagsabgeordnete, Delegierte zum Erweiterten Landesvorstand (Klub)

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