Mair: „Die Landesregierung beschäftigt sich mehr mit dem Verwässern von Anträgen als mit der Verkehrsdrosselung“
Den massiven Durchzugsverkehr durch das Außerfern drosseln – mittels Dosierungen an allen Grenzübergängen: Diesen Vorschlag unterbreitete der Grüne Verkehrssprecher Gebi Mair den Landtagsfraktionen im Landtag. „Ich verstehe jede*n, der angesichts des Dauerstaus aus der Haut fährt. Das hat längst ein unerträgliches Ausmaß angenommen“, solidarisiert sich der Grüne Landessprecher Gebi Mair mit den verkehrsgeplagten Außerferner:innen.
Nun liegt aus Sicht der Grünen ein ernüchterndes Ergebnis vor: Der Antrag wurde von ÖVP und SPÖ in der vorliegenden Form abgelehnt und verwässert beschlossen – sehr zum Ärger von Gebi Mair.
„Die Landesregierung beschäftigt sich mehr mit dem Verwässern von Anträgen als mit der Verkehrsdrosselung im Außerfern. Ganz nach dem Motto: Beobachten statt handeln.“
Für den Grünen Landessprecher sind die aktuellen Maßnahmen nicht nur unzureichend, sondern kontraproduktiv.
„Was die Landesregierung im Moment macht, verschärft die Situation nur noch. Wer nur punktuell dosiert, drosselt den Verkehr nicht, sondern verlagert ihn nur. Genau das müssen gerade alle im Tannheimertal und über das Hahntennjoch erdulden. Damit muss Schluss sein. Jeder noch so kleine Grenzübergang muss mit einer Dosierampel ausgestattet werden. Nur so werden wir Ausweichverkehr sinnvoll unterbinden“, erneuert Mair seine Forderung.
Auch in den Gemeinden wächst der Wunsch nach Dosierungen. Zuletzt hatte sich der Gemeinderat von Weißenbach einstimmig dafür ausgesprochen, da der Verkehr regelmäßig in beide Richtungen alles zum Erliegen bringt. Findige Autofahrer versuchen über die Enge von Pfronten nach Grän oder über Oberjoch/Schattwald den Dosierungen in Reutte zu entgehen. Für Mair ist die Ablehnung der Dosierungen auch mit Blick auf die Fertigstellung des Kramertunnels bei Garmisch-Partenkirchen unverständlich.
„Da rollt ja die nächste Verkehrskolonne an – und die Navis werden das vielen Reisenden als neue schnelle Route empfehlen.“
Der ursprüngliche Antragstext:
„Die Landesregierung wird aufgefordert, an allen Einfahrtsstraßen in den Bezirk Reutte abgestimmte Dosierungen für Kraftfahrzeuge zu installieren um den Ausweichverkehr auf ein verträgliches Maß zu reduzieren.“
Der verwässerte Abänderungsantrag:
„Die Tiroler Landesregierung wird aufgefordert, weiterhin eine laufende Analyse der Verkehrsströme auf den grenzüberschreitenden Straßenverbindungen im Bezirk Reutte unter Einbindung der Fernpassstraße GmbH durchzuführen. Die Ergebnisse sollen, wie
bereits bisher, als Grundlage für weitere verkehrsrechtliche und verkehrsplanerische Maßnahmen zur Vermeidung von Ausweichverkehr dienen.”