Jugendkriminalität - Prävention ausbauen statt kürzen
Jugendkriminalität - „Prävention wirkt – jetzt ausbauen statt kürzen!“
„Unerhörte Jugendliche“ stützen statt wegsperren – Schulsozialarbeit, Jugendarbeit und Gewaltpräventionsprojekte als Schlüssel zu erfolgreicher Jugendarbeit
Die gestern präsentierte Kriminalstatistik der Tiroler Polizei bringt durchaus erfreuliche Entwicklungen zutage: Während in anderen Bundesländern die Jugendkriminalität stark ansteigt, ist sie in Tirol rückläufig. Besonders deutlich zeigt sich das bei den 14- bis 18-jährigen Tatverdächtigen – hier verzeichnet die Statistik einen Rückgang von über 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
„Diese Zahlen bestätigen, was wir als Tiroler Grüne seit Jahren betonen: Investitionen in Prävention lohnen sich – für die Jugendlichen, für die Gesellschaft und für die öffentliche Sicherheit“, betont Landtagsabgeordnete Zeliha Arslan, Jugendsprecherin der Tiroler Grünen. Auch die Polizei bestätigt diese Einschätzung. Der stellvertretende Leiter des Landeskriminalamts führt den Rückgang maßgeblich auf gezielte Präventionsmaßnahmen zurück – in die in den vergangenen Jahren viel Geld und Personal investiert wurde. „Genau diese Programme – Schulsozialarbeit, aufsuchende Jugendarbeit, Gewaltprävention oder digitale Bewusstseinsbildung – geben jungen Menschen Orientierung und Halt. Wer hier kürzt, spart am völlig falschen Ende“, so Arslan.
Scharfe Kritik übt sie an Innenminister Gerhard Karner, der angesichts steigender Jugendkriminalität in anderen Bundesländern auf „gefängnisähnliche“ Einrichtungen für Kinder und Jugendliche setzen will. „Wer nur auf Strafen und Wegsperren setzt, löst keine Probleme – er verschiebt sie nur. Wir brauchen keine autoritären Kurzschlüsse, sondern langfristige Investitionen in Bildung, soziale Arbeit und psychische Gesundheit“, fordert Arslan, die gleichzeitig betont, dass es der richtige Umgang mit „unerhörten Jugendlichen“ eine Herausforderung ist. „Ja, das Verhalten einiger Jugendliche ist unerhört. Gleichzeitig sind sie unerhört in ihrem Bedürfnis an familiärem Halt, Orientierung und Unterstützung in einer schwierigeren Lebensphase. Genau hier braucht es professionelle Begleitung durch entsprechend geschultes Personal.“, so Arslan.
Besonders warnt sie davor, dass die angekündigten Sparmaßnahmen der Tiroler Landesregierung genau jene bewährten und erfolgreichen Präventionsangebote treffen könnten. „Gerade jetzt wäre es fatal, bei Schulsozialarbeit und Jugendbetreuung den Rotstift anzusetzen.“ Die Grünen fordern deshalb erneut: Mehr Mittel für Prävention und Beratung, damit Kinder und Jugendliche frühzeitig gestärkt werden und Chancen auf einen positiven Lebensweg erhalten. Im nächsten Landtag werden sie dazu konkrete Anträge einbringen und ein klares politisches Bekenntnis einfordern: „Kein Rückbau der Präventionsarbeit – im Gegenteil, sie muss weiter ausgebaut werden. Nur so kann Sicherheit nachhaltig gewährleistet werden“, schließt Arslan.