Neues Luxushotel in Oetz
Bodenfraß und Verkehrsbelastung: Oetzer Probleme vor Zustimmung zu Hotelburg lösen
Schumacher: „Die Planungen müssen aber verträglich für die einheimische Bevölkerung sein“
Die Imster Grünen sind skeptisch angesichts der Pläne für ein neues Luxushotel oberhalb der Oetzer Pfarrkirche. „Viele Oetzerinnen und Oetzer leiden jetzt schon unter der Verkehrsbelastung. Gibt es für einen derartig großen Neubau ein Konzept, wie die Belastung minimiert werden kann?“, will die Bezirkssprecherin der Imster Grünen Dorothea Schumacher wissen. „Leisten die Hotelbetreiber etwa Beiträge zum öffentlichen Verkehr im Ort und nach Oetz? Im Luxussegment sollte ein finanzieller Beitrag der Gäste zur Entlastung der Einheimischen ja einzupreisen sein“, so Schumacher.
„Während viele kleine Betriebe ums Überleben kämpfen, entstehen Luxusburgen, die kaum Rücksicht auf den Ort und seine Bewohner:innen nehmen. In Oetz stellt sich nicht nur die Frage, ob gebaut wird – sondern für wen, auf wessen Kosten und mit welchen Folgen für die Zukunft der Region. Wenn die Akzeptanz für den Tourismus verloren geht, weil die Bedürfnisse der Menschen vor Ort ignoriert werden, hat auch der Tourismus selbst ein Problem. Es braucht eine Entwicklung, von der die Bevölkerung profitiert, unter der die Natur nicht leidet und mit der Wertschöpfung erzielt wird – im Sinne von Qualität statt Quantität“, kritisiert auch Nationalratsabgeordnete Barbara Neßler, Tourismussprecherin der Grünen, das geplante Projekt.
Außerdem machen sich die Grünen Sorgen über die anstehende Versiegelung von 11.000 Quadratmetern Grund und Boden und die Auswirkungen auf das Ortsbild. „Ist das wirklich der beste Standort für eine derartige Anlage? Ich verstehe, dass die Gäste gerne eine ungetrübte Aussicht haben wollen, aber die Einheimischen haben dafür die direkte Aussicht auf die Hotelanlage“ gibt Schumacher zu bedenken.
Die Grünen stehen einer touristischen Weiterentwicklung nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber. „Die Planungen müssen aber verträglich für die einheimische Bevölkerung sein. Viele kleine Vermieterinnen und Vermieter tun sich schwer mit ihrer Vermarktung während die großen Anbieter immer neue Angebote machen. Die Investitionsspirale dreht sich weiter. Was wird getan, damit die Kleinen nicht unter die Räder kommen?“ will Schumacher wissen. Sie ruft zu einem unvoreingenommenen Dialog der Oetzer Bevölkerung über die weitere Entwicklung der Ortes auf.