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Mobilität

Verkehr neu lenken, klimafreundliche Mobilität, Transit einbremsen

Beim Verkehr müssen wir uns der wesentlichen Frage stellen: Wie kommen wir in Zukunft klimafreundlich voran? Der Verkehr ist in Tirol für den Großteil der CO2-Emissionen verantwortlich. Klimaschutz ist ohne die Verkehrswende nicht möglich.

Um das zu bewältigen, möchten wir den Öffentlichen Nahverkehr in Tirol weiter ausbauen. Das 365-Euro-Jahresticket bleibt unser Ziel. Wir möchten das Radfahren attraktiver machen, genauso wie wir Carsharing-Modelle und E-Mobilität vorantreiben möchten. Unsere Gemeinden müssen fußfreundlicher werden und mit der Verkehrsberuhigung erhöhen wir nicht nur die Sicherheit auf den Straßen, sondern reduzieren Lärm und Luftverschmutzung. Gleichzeitig wollen wir die Kapazität der Landesstraßen in Tirol nicht weiter erhöhen.

 

Auch auf unseren Autobahnen muss sich etwas ändern. Die Tiroler Bevölkerung erstickt regelrecht an den Folgen des internationalen Transitverkehrs. Wir kämpfen weiterhin für Kostenwahrheit und eine Korridormaut, um Umwegeverkehr über den Brenner zu stoppen. Die Blockabfertigungen werden wir nicht nur aufrechterhalten, sondern schrittweise ausweiten. Unser Ziel: der Güterverkehr muss auf die Schiene.

Öffentlicher Nahverkehr

  • Die Schiene ist die Zukunft. Auf elektrifizierten Linien können wir klimafreundlich und schnell Menschen und Güter von A nach B bringen. Deshalb wollen wir das Schienennetz in Tirol ausbauen: Verlängerungen der Regionalbahn nach Hall, Völs, im Stubaital, nach Aldrans und ins westliche Mittelgebirge; zweigleisiger Ausbau ins Oberland, dreigleisiger nach Hall; Beschleunigung der Bahn ins Außerfern sowie Bau des Fernpass-Bahntunnels; Prüfung einer Strecke ins Ötztal sowie von Landeck nach Mals; Dekarbonisierung der Zillertalbahn plus Zweigleisigkeit; Prüfung einer Stadtseilbahn von Innsbruck nach Igls und Verbesserung der direkten Verbindungen zwischen Nord-, Ost- und Südtirol.
  • Wir möchten, dass alle 277 Tiroler Gemeinden jeden Tag in guter Qualität mit den Öffis erreichbar sind. Dazu wollen wir auch weiterhin kontinuierlich an der Verbesserung der Takte arbeiten. Wir haben es in den letzten Jahren für Gemeinden so attraktiv wie noch nie gemacht, die Öffis auszubauen. Als nächsten Schritt wollen wir mit dem „Tirol-Takt“ auf Landesebene festschreiben, in welcher Region wie oft ein Öffi fahren muss (=Mindestbedienqualität). Dieser Kriterienkatalog soll eine verbindliche Leitlinie für den Öffi-Ausbau in Tirol sein.
  • Um den Pendler*innenverkehr weg von der Straße zu bringen, müssen wir besonders im Unterinntal den Zubringerverkehr zu den Bahnhöfen verbessern. Es braucht neue Haltestellen (zB Hall/Mils, etc) und eine Verdichtung des S-Bahn-Takts auf 15 Minuten und bis zum Brenner alle 30 Minuten. Rad-Parkhäuser, Carsharing und neue P+R-Anlagen helfen beim Umstieg.
  • Zudem müssen Tirols Bahnhöfe moderner werden. Alle Bahnhöfe müssen barrierefrei sein, brauchen attraktivere Aufenthaltsmöglichkeiten, Gepäckschließfächer und, wo es sinnvoll ist, Gastronomie. Besonders den Bahnhof Brenner gilt es umzubauen.
  • Auch der Busverkehr gehört ausgebaut. Innsbruck soll einen Fernbus-Bahnhof erhalten. Wir wollen Verbindungen wie Innsbruck-Lienz-Mallnitz, Landeck-Mals und Schnellbusse ins Ötztal.
  • Den Vorrang für Öffis wollen wir mit einem Ausbau der Busspuren und einer Verbesserung der Bushaltestellen weiter forcieren. In Bussen soll es vermehrt USB-Ladeanschlüsse und entlang von Öffi-Achsen ein besseres Mobilfunksystem geben. WIFI in Zügen soll künftig Standard sein.
  • Um dem drohenden Mangel an Bus- und Straßenbahnlenker*innen entgegenzuwirken, wollen wir die Arbeitsbedingungen laufend verbessern. Damit der Beruf attraktiver wird, wollen wir insbesondere im Zentralraum eine bessere Infrastruktur schaffen (Aufenthaltsräume, Toiletten, …).
  • Auch nachts muss man mit Öffis mobil sein können. Wir wollen die Nachtschiene ins Brixen- und Zillertal sowie Nachtbusse ins Achenseetal, Pitztal und Paznaun.
  • Gratis-Parkplätze für PKWs bei Seilbahnen soll es künftig nicht mehr geben. In Ballungszentren des Tourismus, insbesondere in Skigebieten, darf die Anreise mit Öffis nicht mehr wegzudenken sein. Um die Einheimischen vor dem Verkehrskollaps zu bewahren, braucht es flächendeckend Anbindungen und Modelle wie Shuttlebusse vom Bahnhof zu Hotels für ganze Tourismusregionen.
  • Vor allem in ländlichen Regionen muss sich der Mikro-ÖV etablieren. Leistbare Kleinbusse und Sammeltaxis müssen es den Menschen auch in abgelegeneren Regionen möglich machen, auf Öffis umzusteigen.
  • Auch das Ticketsystem muss revolutioniert werden. Hier meinen wir vor allem den grenzüberschreitenden Verkehr nach Bayern und Südtirol. Mit einem gemeinsamen Ticketsystem und Euregio-Jahrestickets für alle soll es künftig einfacher sein, von Rosenheim bis nach Bozen zu fahren. Tirol soll besser an ein europäisches Nachtzugnetz angebunden werden und Direktzüge für die Anreise im Tourismus anbieten.
  • Dafür haben wir in der Vergangenheit die Basis geschaffen: Neben dem Ausbau des Angebots bleibt das 365-Euro-Jahresticket unser Ziel.
"Verkehr verursacht die meisten CO2-Emissionen in Tirol. Um das Klima zu retten, bauen wir den Öffentlichen Nahverkehr in Tirol weiter aus. Mit einer besseren Radinfrastruktur und fußfreundlichen Gemeinden, Carsharing und E-Mobilität wollen wir es den Tiroler*innen einfacher machen, auf klimafreundliche Transportmittel umzusteigen."
Grünes Wahlprogramm 2022

Rad- und Fußverkehr

  • Unser Ziel ist die Verdopplung des Radverkehrsanteil bis 2030. Wir wollen den Radverkehr auch als Wirtschaftsfaktor nutzen und fördern.
  • Mit einem Jahresbudget von mindestens 30 Mio. Euro und Landesförderungen für lokale Radwege möchten wir den Radwegausbau in Tirol forcieren. Auf überregionaler Ebene braucht es die Möglichkeit, Landesradwege zu errichten.
  • Verkehrsflächen müssen sich vom PKW- zum Radverkehr verschieben. Das Tiroler Radkonzept wollen wir weiterentwickeln, mit verbindlichen Ausbauzielen, detaillierten und konkreten Routen, darauf basierenden regionalen Radwegekonzepten, begleitenden Maßnahmen zur Erhöhung des Radverkehrsanteils, und konkretem verbindlichem Zeitplan. Die Euregio-Radwegstrategie (Radkreise) wollen wir weiterverfolgen. Alle Bahnhöfe müssen künftig mit dem Rad sicher erreichbar sein.
  • Mit dem Tiroler Radgesetz schreiben wir das öffentliche Interesse an Radwegen fest und schaffen bessere rechtliche Voraussetzungen für den Bau von Landesradwegen. Wir wollen baulich getrennte Radwege entlang von Landesstraßen zum Standard machen.
  • Wir wollen die Zuständigkeit für den Radverkehr künftig bei einem Regierungsmitglied bündeln und mit den nötigen personellen Ressourcen in Form von Radwegbeauftragten ausstatten.
  • Radwege müssen zudem sicherer gemacht und Mindeststandards (Beleuchtung, ganzjährige Schneeräumung, Mindestbreite, Maximalsteigung, etc) eingehalten werden. Mit Raststellen, Serviceboxen und mehr öffentlichen Toiletten machen wir Radfahren attraktiver.
  • Wir wollen regelmäßige Mobilitätserhebungen als Basis für den Ausbau von Haupt- und Nebenrouten. Der Ausbau von Radzählstellen hilft uns dabei.
  • Tirol weit möchten wir das Angebot von Leihrädern, Lastenrädern und E-Bikes ausbauen. Für die einfache Handhabung können wir das Ausleihen an die VVT-Ticketapp anknüpfen. Leihräder sollen für Jahresticketbesitzer*innen künftig kostenlos sein.
  • Nicht nur im Wohnbau, sondern auch bei öffentlichen Gebäuden braucht es mehr und vor allem sichere Radabstellplätze. Mit Förderungen und Verpflichtungen im Neubau möchten wir einen flächendeckenden Ausbau von qualitativ hochwertigen Radabstellplätzen sicherstellen. Den Bau von Radparkhäusern in urbanen Gebieten wollen wir fördern.
  • Die Mitnahme von Fahrrädern in Öffis muss leichter werden. Die entsprechende Fahrgastinformation wollen wir verbessern. An Bussen braucht es praktische Radträger, in Zügen ein Ticketangebot für die regelmäßige Mitnahme. Bei Neubeschaffungen von Zügen wollen wir die Kapazität für die Radmitnahme erhöhen.
  • Wir wollen das Job-Rad etablieren, das Pendeln mit dem Rad attraktiver machen und im Landesdienst mit Zuschüssen vorangehen.
  • Wir wollen eine Förderung für Klappräder (leichte Mitnahme in Öffis) einführen und wieder Förderungen für Lastenräder und Radanhänger ins Leben rufen.
  • Insgesamt muss sich in Tirol das Mindset im Straßenverkehr ändern: Überholt darf nur mehr mit 1,5 bis 2 Metern Abstand werden, dies soll künftig auch strikt kontrolliert werden. In der Planung und Verwaltung soll der Radverkehr eine tragende Komponente werden.
  • Wichtige Routen, wie zum Beispiel der Wipptalradweg, sollen schneller umgesetzt und die Lücken im Inntalradweg so schnell wie möglich geschlossen werden. Das Außerfern und das Seefelder Plateau wollen wir endlich an das Inntal anbinden.

Carsharing und Individualverkehr

  • Wir wollen Carsharing-Modelle in Tirol ausbauen und dabei auch den Fuhrpark des Landes zumindest teilweise der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Alternative Antriebe wie Elektromotoren sollen den Vorzug bekommen. Mit übergreifenden Buchungsplattformen und einem größeren Angebot soll Carsharing von der Ausnahme zur Regel werden.
  • Es braucht in Tirol flächendeckend eine gute Ladeinfrastruktur für E-Mobilität. Wir wollen Anreize für E-Bikes, Pedelecs, E-Scooter, E-Motorräder etc, zum Beispiel über betriebliche Mobilitätskonzepte, schaffen. Gemeinsam mit der TIWAG wollen wir Anreize zur Nutzung von E-Autos als Zwischenspeicher in Haushalten setzen.
  • Wir möchten keinen Ausbau von Landesstraßen, die die Kapazität für den motorisierten Individualverkehr erhöhen (zB Fernpass-Tunnel, Tschirgant-Tunnel). Wir wollen Parkflächen möglichst doppelt nutzen, zum Beispiel mittels Photovoltaik-Anlagen. Eine Verkehrserregerabgabe soll dazu beitragen, den Verkehr zu reduzieren.

Mehr Radwege für Tirol Grüne Forderung

Verkehrsberuhigung

  • Verkehrsberuhigung erhöht die Sicherheit im Straßenverkehr. Gleichzeitig sinken der Spritverbrauch, Lärm, Stickstoff- und Feinstaub-Emissionen. Deshalb wollen wir Tempo 30 im Ortsgebiet (insbesondere bei Schulen, Kindergärten etc), Tempo 80 auf Freilandstraßen und Tempo 100 auf Autobahnen. Der Zeitverlust ist Studien zufolge sehr gering, die Benefits für Mensch, Geldtasche und Umwelt sehr hoch. Im Gegenzug soll die Geschwindigkeit im öffentlichen Verkehr, beispielsweise auf den Schienenverbindungen im Inntal, Wipptal, der Außerfernbahn oder auf der Mittenwaldbahn, erhöht werden.
  • Es braucht auch bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung wie beispielsweise Begegnungszonen, Fußgänger*innenzonen, Zebrastreifen, Ampeln, Blitzgeräte, Verkehrsinseln usw., um den Verkehr zu bremsen. Die Umsetzung dieser Maßnahmen wollen wir für die Gemeinden erleichtern. Mit einer Landesförderung für autofreie Dorfzentren könnte eine echte Wende in der Verkehrsplanung eingeleitet werden.
  • Mautstraßen kosten nicht umsonst etwas. Um die Lärm- und Luftverschmutzung großer Verkehrsmassen zu vermeiden, möchten wir reine Spaßfahrten wie zum Beispiel am Timmelsjoch teurer machen. Bei Ausflugstrecken wie in die Eng oder die Gramai gilt, dass die Parkgebühr vor der Mautstraße niedriger sein muss als die Mautgebühr (zum Beispiel nicht der Fall bei Grafenast/Loas oder Pertisau/Gramai) und dass die Nutzung von Öffis auf dieser Strecke attraktiver sein muss als die Auto- oder Motorradfahrt.

Lärmschutz klimafreundliche Mobiltitä Tirol

Weitere Projekte

  • Weitere Maßnahmen gegen Motorradlärm sind nicht nur Balsam für Anwohner*innen, sondern auch für die Tiere. Wir möchten die technische Weiterentwicklung forcieren, um Lärm objektiv messen und gezielt Maßnahmen zum Lärmschutz setzen zu können.
  • Wir möchten ein Zukunftskonzept für den Flughafen Innsbruck mit allen Optionen erarbeiten. Bestehende Infrastruktur ist wertvoll, wir müssen aber prüfen, wie man diese am sinnvollsten nutzen kann.
  • Mit Heliports wollen wir weiterhin restriktiv umgehen.
  • Es soll einen Ausbaustopp für Landesstraßen geben, sofern die Kapazität erhöht wird. Verbesserungen soll es dort geben, wo sie für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr notwendig sind. Budgetmittel für Öffis müssen mindestens genauso hoch sein wie für den motorisierten Individualverkehr.
  • Die Achensee-Schifffahrt wollen wir nach dem Vorbild Bodensee Gleiches gilt für den Fuhrpark des Landes. Die Nachrüstung von LKWs mit Abbiegeassistenten zum Schutz von Fußgänger*innen und Radfahrer*innen soll weitergehen.

Transit

  • Um die Luftgrenzwerte, insbesondere bei Feinstaub und Stickoxiden, einzuhalten, müssen wir den LKW-Verkehr über den Brenner drosseln. Unser Ziel bleibt eine Begrenzung auf eine Million Fahrten pro Jahr. Mit dem Ausbau der Zulaufstrecken für den Brenner-Basis-Tunnel arbeiten wir an einer Alternative für den Güterverkehr. Im gleichen Zug soll die rollende Landstraße (RoLa = Güter auf die Schiene) angepasst und flexibler gestaltet werden.
  • Die Dosierungen für LKW sowie die sektoralen Fahrverbote werden wir aufrechterhalten und, wo nötig, intensivieren. Wir wollen die Kontrollen des Güterverkehrs intensivieren. Um lückenlose Kontrollen sicherzustellen, wollen wir zusätzliche Polizist*innen in Tirol einsetzen. Transit-Ausfahrverbote rein zum Tanken möchten wir forcieren.
  • Es braucht beim Transit Kostenwahrheit: Wir fordern weiterhin die Abschaffung des Dieselprivilegs und die Erhebung einer Korridormaut von München bis Verona. Ein großer Teil des LKW-Verkehrs ist in Tirol, weil man hier am günstigsten über die Alpen kommt. Das müssen wir ändern. Was außerdem bei den Kosten eingerechnet werden muss: Schutz vor Lärm und Luftemissionen. Hier wollen wir die jeweils wissenschaftlich anerkannten Standards anlegen.
  • Wir unterstützen auch weiterhin den iMonitraf (Überwachung der Auswirkungen des Straßenverkehrs im Alpenraum und gemeinsame Maßnahmen), um europäische Verkehrskorridore fairer zu gestalten und die Verlagerung auf die Schiene voranzutreiben. Ziel bleibt eine Alpen-Transit-Börse mit einem Deckel von eine Million Fahrten pro Jahr nach dem Bestbieter-Prinzip.
  • Auch gegen das missbräuchliche Verwenden von Kleintransportern für Warentransporte gehen wir hart vor. Es kann nicht sein, dass so Beschränkungen für den Transit umgangen werden und noch mehr Verkehr produziert wird.

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Landtagswahl Tirol Wahlprogramm Grüne

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Landtagswahl Michael Mingler Grüne Tirol
Michael Mingler

Landtagsabgeordneter

Landhaus, Eduard Wallnöfer-Platz 3

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