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Tourismus

Arbeitsbedingungen im Tourismus und Hotellerie verbessern

Der Tourismus gehört in Tirol zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren.

Doch anders als in der Zeit, als alles begonnen hat, genießt der Tourismus heutzutage kein gutes Image mehr – und das hat seine Gründe: Tourismus mit der Brechstange vor allem in Skigebieten, Bettenburgen meistens auf der grünen Wiese und zugleich das Zusperren von Gasthäusern und kleinen Betrieben, massive Eingriffe in die Natur, gepaart mit Verkehr und Staus in der Reisesaison.

Jetzt heißt es, den Tourismus sozial verträglich zu gestalten und die Natur vor der Gier einiger weniger Seilbahnkaiser*innen zu schützen. Unsere Vision: Tourismus – ganzjährig, sozial verträglich, regional und naturnah. Mit einem Raumordnungsprogramm Tourismus wollen wir das in die Hände des Landes geben, und weg von Einzelinteressen.

Attraktive Arbeitsplätze im Tourismus

  • Statt Saisonarbeit mit hoher Belastung möchten wir Ganzjahres-Stellen fördern, um den Mitarbeiter*innen eine soziale Absicherung und Planbarkeit zu ermöglichen. Erster Schritt soll eine Studie sein, um Kosten und Finanzierung zu erheben. Dann dürfen wir aber keine Zeit verlieren und die ersten Maßnahmen umsetzen.
  • Betriebe suchen händeringend nach Mitarbeiter*innen und trotzdem werden täglich Asylsuchende in Ausbildung abgeschoben. Um den Fachpersonal- und Mitarbeiter*innenmangel im Tourismus zu füllen, kämpfen wir dafür, dass Menschen in Ausbildung nicht mehr abgeschoben werden und nach der Lehre mindestens zwei Jahre im Betrieb weiterarbeiten dürfen (-> 3+2-Regelung). Zudem braucht es eine Entbürokratisierung der Rot-Weiß-Rot-Karte und soziale Anreize für Mitarbeiter*innen, wie zum Beispiel Betriebskindergärten.
  • Online-Plattformen wie Airbnb, sind mittlerweile allgegenwärtig und fester Bestandteil der touristischen Unterbringung. Es braucht aber auch in diesem Bereich konsequente Regelungen, um faire Bedingungen für Betriebe herstellen zu können, die auf diese Einnahmen für sich und ihre Mitarbeiter*innen angewiesen sind. Online-Vermittler*innen wie booking.com sollen in Tirol auch einen fairen Anteil an Tourismusabgabe entrichten.
"Der Tourismus ist einer der größten Arbeitgeber*innen in Tirol und somit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Doch leider sind die Arbeitsbedingungen meist schlecht und die Eingriffe in die Natur groß. Mit gezielten Maßnahmen werden wir dies ändern und einen neuen Weg im Tourismus einschlagen."
Grünes Wahlprogramm 2022

Nachhaltiger und naturnaher Tourismus

  • Wir brauchen einen Ausbaustopp und stattdessen eine Qualitätssteigerung bestehender Strukturen. Keine Bettenburgen mehr, keine Chaletdörfer auf der grünen Wiese, die zu versteckten Freizeitwohnsitzen einladen und keine neuen Seilbahn-Erschließungen im sensiblen Hochgebirge.
  • Um die Natur und die Menschen, die in Tirol leben, vor den negativen Konsequenzen des überbordenden Tourismus zu schützen, werden wir fixe Ausbaugrenzen festlegen. Das gelingt uns mit einem Raumordnungsprogramm Tourismus, welches die Erschließung neuer Flächen zur touristischen Nutzung nach klaren Kriterien und mit einer verbindlichen Anzahl an Betten regelt. Aus unserer Sicht braucht es hier eine überörtliche Beurteilung, die auch die zusätzliche Verkehrsbelastung und die Beeinflussung der Umwelt in der gesamten Region umfasst. In den Gemeinden sind es oft die leeren Versprechen der Betreiber*innen, Arbeitsplätze zu schaffen und die Hoffnung auf Steuereinnahmen, die zu vorschnellen und unwiderruflichen Beschlüssen führen. Nur zu oft werden aus scheinbar lukrativen Hotelprojekten Freizeitwohnsitzanlagen ohne Nutzen für die Bevölkerung. Inselwidmungen für touristische Projekte, wie sie zuletzt wieder häufiger wurden, sollen verhindert werden.
  • Das Tiroler Ski- und Seilbahnprogramm soll verbindliche Ausbaugrenzen für jedes einzelne Skigebiet erhalten.
  • Tourismusförderungen müssen transparenter werden. Im gleichen Zug wollen wir das System neu aufsetzen und Förderungen an Klima- und Sozialkriterien knüpfen. Betriebe, die sich nachhaltig aufstellen, tun nicht nur etwas für die Umwelt, sie tun auch etwas dafür, die Arbeitsplätze ihrer Mitarbeiter*innen langfristig abzusichern – und das gehört gefördert.
  • Um den Tourismus umweltverträglicher zu gestalten, werden wir Projekte wie den Bau von Radwegen, Loipen, Wanderwegen und die Reduktion von Individualverkehr bei der An- und Abreise fördern. Die Anreise soll über die Bahn stattfinden, für die „letzte Meile“ zum Hotel braucht es Shuttledienste, die gleich mehrere Unterkünfte gleichzeitig bedienen. Kooperationen zwischen TVBs und Busfirmen sollen gestärkt werden.
  • Die Gäste kommen nach Tirol, um die einzigartige Natur zu sehen. Das ist nur ein Grund, warum wir sie schützen sollten. Im sensiblen alpinen Raum ist jeder Eingriff heikel, weshalb wir uns gegen eine künstliche Verlängerung der Saison, etwa durch Gletschervlies oder großflächige (Kunst-)Schneedepots, einsetzen.
  • Die Nutzbarkeit der Natur hat auch ihre Grenzen. Daher braucht es einen Interessenausgleich und eine Erhebung der verschiedenen Bedürfnisse, die sich aus Freizeit und Sport, Land- und Waldwirtschaft sowie der Jagd ergeben. Dafür soll auch ausreichend Personal zur Verfügung gestellt werden. Wir möchten außerdem einen Runden Tisch, um gemeinsame Lösungen zu finden und Erschließungsgrenzen zu respektieren. Die Ruhe und Erholung am Berg sollen besondere Berücksichtigung finden.
  • Inländischen Tourismus zu stärken bedeutet Stabilität und sichert Arbeitsplätze. In Kombination mit der Tirolwerbung und dem Klimaticket können wir hierfür das Image verbessern.
  • Die Tourismusverbände sind ein wichtiges Sprachrohr. Wir finden aber, dass die Zusammensetzung der Verbände nicht mehr zeitgemäß ist. Die Abschaffung des Kurienwahlrechts hin zu einer demokratischen Wahl und die Möglichkeit der Übertragung des Stimmrechts an ein nahes Familienmitglied stehen dabei an erster Stelle, um eine Mitwirkung an der Gestaltung des regionalen Tourismus zu ermöglichen.

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Landtagswahl Tirol Wahlprogramm Grüne

Das Grüne Wahlprogramm 2022 – Barrierefreies PDF

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Georg Kaltschmid Kandidat Grüne Landtagswahl
Georg Kaltschmid

Landtagsabgeordneter, Stellvertretender Klubobmann

Landhaus, Eduard Wallnöfer-Platz 3

6020 Innsbruck

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