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Zusammenleben und Soziales

Energiepreise steigen Abzocke Gas Öl

Nur miteinander können wir füreinander da sein – ein Gedanke, der einigen Entscheidungsträger*innen leider immer wieder in Erinnerung gerufen werden muss.

Wir Grüne stehen für eine Stärkung des Sozialbereichs an der Seite der Zivilgesellschaft. Um Angebote, Vereine und Mitarbeiter*innen abzusichern, braucht es gezielte Maßnahmen.

 

Vor allem wollen wir Sozialleistungen zugänglicher machen und bedarfsgerecht gestalten. Mit der Etablierung des One-Stop-Shop-Prinzips wollen wir Licht ins Dickicht an Beratungsstellen bringen und das Leben der Betroffenen erheblich erleichtern.

Soziales – den Sozialbereich stärken

  • An erster Stelle möchten wir einen leichteren Zugang zum Antragswesen schaffen. Dazu gehören ein professionelles Servicedesign, der Aufbau von Anlaufstellen als One-Stop-Shop, flächendeckende Digitalisierung und die Vereinfachung der Antragsstellung. Ziel ist es, eine einzige Stelle für alle Anträge – nicht nur aus dem Sozialbereich – zu etablieren.
  • Wir müssen Anreize für die Tätigkeit im Sozialbereich schaffen. Mitarbeiter*innen und Auszubildende müssen adäquat entlohnt werden. Damit einher gehen auch Ausbildungsförderungen.
  • Barrierefreiheit braucht es ganzheitlich: sprachlich, räumlich und partizipativ.

Soziales – konkrete Maßnahmen setzen

  • Zusätzlich zu Notschlafstellen wollen wir bedarfsorientiert umfassendere Angebote einrichten, die an der Situation der Wohnungslosigkeit für Betroffen etwas ändern. Hilfestellungen sollen überall geboten werden, wo sie auch angenommen werden können. Wir vertreten auch den Ansatz von „Housing first“, den wir vorantreiben wollen.
  • Generell wollen wir die Regionalisierung von Sozialberatungsstellen forcieren (insbesondere in den Bezirken Landeck, Reutte und Kitzbühel). Um die Beratung von Familien, Frauen, Mädchen, Männern und Eltern sicherzustellen, benötigt es einen Ausbau des Angebots.
  • Um das One-Stop-Shop-Prinzip zu verankern, möchten wir ein Pilotprojekt für Wohnungslose, Suchterkrankte und psychisch erkrankte Menschen starten. Bei der Ausarbeitung von Angeboten sollen Betroffene eingebunden werden.
  • Beim betreuten Wohnen für psychisch erkrankte, wohnungslose Menschen ist der Bedarf hoch – dieses Angebot müssen wir ausbauen.
  • Für die bedarfsgerechte Unterstützung von Menschen in Not und armutsgefährdeten Personen braucht es eine Anpassung der Leistungen. Das Tiroler System der Mindestsicherung ist hierfür geeignet. Um den Kosten gerecht zu werden, müssen wir die Wohnkosten-Verordnung laufend evaluieren und an die aktuellen Wohnkosten anpassen. Um Kinderarmut zu verhindern, fordern wir eine Erhöhung des Kinderzuschlags.
  • Wir fordern einen Kautionsfonds, um Menschen mit niedrigem Einkommen schnell dabei helfen zu können, eine Wohnung anzumieten. Außerdem wollen wir für die Wohnungsvergabe einen eigenen Pool schaffen, damit besonders bedürftige Personen (BMS-Bezieher*innen, Sozialvereine) gemeinnützige Wohnungen bekommen, und nicht auf dem freien Markt um Wohnraum kämpfen müssen. Überhaupt braucht es eine stärkere Abstimmung der Sozialleistungen und der Wohnbauförderung.
  • Wir bekennen uns dazu, dass Sozialvereine weiterhin durch mehrjährige, indexierte Verträge abgesichert werden.
  • Sozialleistungen möchten wir aus der Privatwirtschaftsverwaltung des Landes in den hoheitlichen Bereich überführen. Vereinfacht gesagt: So können wir einen guten Rechtsschutz für Sozialleistungen sicherstellen.
  • Wir möchten legale Beschäftigung fördern und „Scheinselbstständigkeit“ und „Schwarzarbeit“ verhindern. Gerade wenn es um die Pension geht, besteht hier große Gefahr, in die Armut zu schlittern.
  • Das soziale Unternehmer*innentum wollen wir weiter vorantreiben und dabei mit bestehenden Organisationen wie dem Impact Hub Tirol zusammenarbeiten.
  • Ein Tirol weites Angebot zur Prävention von Pädosexualität zum Schutz von Kindern und Jugendlichen und zur Täterarbeit soll ins Leben gerufen werden. Überhaupt ist Männerberatung und Arbeit mit gewaltbereiten Männern in Tirol auszubauen.
"Jede*r kann einmal in eine Notlage geraten. Deshalb treten wir für einen Gesinnungswandel ein, sodass bei Sozialleistungen nicht mehr um jeden Cent Budgetmittel gekämpft werden muss. Soziale Leistungen müssen bedarfsgerecht und leicht zugänglich sein für alle jene, die Hilfe brauchen, zum Beispiel durch eine Kinder-Wohn-Garantie."
Grünes Wahlprogramm 2022

Menschen mit Behinderung

  • Selbstbestimmung und Wahlfreiheit sind der Kern unserer Maßnahmen. Deshalb wollen wir den Tiroler Aktionsplan kontinuierlich umsetzen. Es braucht ein Gehalt statt Taschengeld. Dafür setzen wir uns für eine bessere sozialversicherungsrechtliche Absicherung bei einer Beschäftigung ein.
  • Die barrierefreie Mobilität von Menschen mit Behinderung muss finanziell und gesetzlich abgesichert werden. Hier besteht Nachholbedarf.
  • Wir wollen einen Zugang für Menschen mit Behinderung zur Sexualassistenz.
  • Die Teilhabe von Menschen mit Behinderung an politischen Entscheidungsprozessen möchten wir vorantreiben.
  • Die Schulassistenz bedarf eines Ausbaus genauso wie die Sommerbetreuung für Jugendliche mit Behinderung.

Kinder und Jugend

  • Wir fordern einen Aktionsplan gegen Kinderarmut. Mit der Kinder-Wohn-Garantie sollen alle Familien bis zu einer bestimmten Einkommensgrenze eine direkte Zahlung erhalten, die an die Sicherung des Wohnbedarfs gekoppelt ist.
  • Eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe ist für uns ein wesentlicher Punkt. Dazu gehören zum Beispiel WGs für traumatisierte Kinder. Aber auch um psychischen Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen präventiv zu begegnen, wollen wir ein Maßnahmenpaket schüren.
  • Um genügend Personal zu haben, braucht es eine erweiterte Zulassung von Fachkräften in der Ausbildung und eine adäquate Einstufung von Mitarbeiter*innen in höhere SWÖ-Verwendungsgruppen. Fortbildungsstandards müssen etabliert werden.
  • Mit verpflichtenden Gewaltschutzkonzepten in allen Vereinen und Institutionen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, wollen wir Gewaltprävention forcieren.
  • Wir arbeiten weiterhin am kontinuierlichen Ausbau der Schulsozialarbeit. Die psychosoziale Versorgung von Kindern und Jugendlichen muss ausgeweitet werden.
  • Videospiele sind eine wichtige soziale, wirtschaftliche und kulturelle Komponente unserer Gesellschaft. Daher möchten wir sichere Rahmenbedingungen für den Umgang mit Videospielen schaffen. Dazu gehört auch eine stärkere Beobachtung von radikalen Szenen im Gaming-Bereich und die Hinwirkung auf den Bund, rechtliche Grundlagen zu schaffen, um Plattformen mehr in die Pflicht nehmen zu können.

Generationenpolitik

  • Für ältere Menschen möchten wir selbstbestimmte Wohnformen in Tirol fördern und ausbauen. Das gelingt zum Beispiel in kleinen Wohngemeinschaften mit gemeinschaftlicher Betreuung.

Helfen Grüne Sozialpolitik Tirol Teuerung

Frauen und Gleichstellung

  • Es gibt noch viel zu tun: Auf das Gleichstellungspaket 1 muss das Gleichstellungspaket 2 für den Zeitraum 2023-2027 folgen. Das bedeutet im Klartext: mehr Geld.
  • Pflegende Angehörige müssen wir besser unterstützen, auch weil das eine vermehrte Entlastung von Frauen bedeutet. Häusliche Arbeit darf nicht länger weiblich konnotiert sein.
  • Wir wollen mehr Frauen in Führungspositionen und Aufsichtsräten und verpflichtende Quoten dafür.
  • Präventions-, Unterstützungs- und Schutzangebote für Frauen in schwierigen Lebenssituationen wollen wir nach der Istanbul-Konvention in Tirol regional verstärkt ausbauen.
  • Kostenlose Verhütungsmittel braucht es und Angebote für Schwangerschaftsabbrüche müssen ausgebaut werden. Das Angebot der begleitenden psychosozialen Beratung muss garantiert sein.

Gegen Rassismus

  • Noch immer wird man auf der Straße gefragt: „Wo kommst du her?“ Wir möchten Sensibilisierungsmaßnahmen setzen, um Menschen (People of color, BIPoC) mit anderer Hautfarbe vor Diskriminierung zu schützen.

Migration, Flucht und Integration

  • Wir stehen weiterhin für die Umsetzung des Tiroler Integrationskompass. Eine Maßnahme daraus: Videodolmetsch und interkulturelle Sensibilität bei der Betreuung von Menschen mit Migrationshintergrund in Gesundheitseinrichtungen. Auch das Angebot der psychosozialen Leistungen muss zugänglicher werden.
  • Wir brauchen mehr Schutzräume für geflüchtete Frauen und Kinder. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sollen nach den Standards der Kinder- und Jugendhilfe ab dem ersten Tag betreut werden. Angebote an psychologischer und psychotherapeutischer Unterstützung müssen ohne Wartezeiten in den entsprechenden Sprachen oder mit Dolmetsch zur Verfügung stehen.
  • Wir machen uns weiterhin für eine Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft im Integrations- und Migrationsbereich stark. Nur so können wir eine qualitätsvolle Weiterentwicklung der Leistungen der Flüchtlingsbetreuung erreichen. Auch braucht es einen einheitlichen Zugang zu Unterstützungsleistungen und die Sicherstellung eines passenden Betreuungsschlüssels.
  • Das Tiroler Antidiskriminierungsgesetz wollen wir evaluieren, im Geltungsbereich ausweiten und weiterentwickeln.

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Landtagswahl Tirol Wahlprogramm Grüne

Das Grüne Wahlprogramm 2022 – Barrierefreies PDF

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Zeliha Arslan
Zeliha Arslan

Landtagsabgeordnete, Mitglied Landesvorstand (Klub), Delegierte zum Erweiterten Landesvorstand (Innsbruck)

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