Wohnwucher - Wohnen wieder um 5 Prozent teurer geworden
Wohnwucher - Wohnen wieder um 5 Prozent teurer geworden
Arslan: „Wie lange schaut die Landesregierung noch tatenlos zu?“ – Grüne erwarten Maßnahmenpaket für leistbares Wohnen
Wer auf der Suche nach einer Wohnung in Tirol ist, muss immer noch tiefer in die Taschen greifen. Um 5 Prozent stiegen alleine im heurigen Jahr die Mieten an, wie das Onlineportal ImmoScout24 heute veröffentlichte. Sage und schreibe 20,9 Euro pro Quadratmeter müssen neue Mieter:innen im Schnitt hinblättern.
Die Schere zwischen den geringen Gehaltserhöhungen im heurigen Jahr und den Mietpreisen geht damit weiter auf, wie die Grüne Wohnsprecherin Zeliha Arslan kritisiert. „Diese Mietpreise kann sich die Mittelschicht kaum mehr leisten. Und Geringverdiener oder Mindestpensionist:innen schon gar nicht. Zuhause ist in Tirol längst zu teuer. Ich frage mich: Wie lange schaut diese Landesregierung noch tatenlos beim Wohnwucher zu?“
Es gehe in Tirol längst nicht mehr um das Zukunftsversprechen, sich etwas aufbauen zu können. „Heute geht es nur mehr darum, über die Runden zu kommen. Und das trotz Vollzeitjobs. Die ÖVP ist damit längst enttarnt. Ihr geht es um investorenfreundliche Maßnahmen anstatt um „Leistung muss sich lohnen“, ärgern sich die Grünen über die Entwicklung und betonen, dass es sich beim Wohnen um ein Grundbedürfnis handelt.
Auch die SPÖ kommt nicht gut weg. „Seit drei Jahren ist die SPÖ ressortzuständig, aber die Mieten haben sich nur in eine Richtung entwickelt. Die ganzen Ankündigungen und Wahlversprechen sind angesichts von Mietpreisen jenseits der 20 Euro pro Quadratmeter Hohn“, sagt Arslan.
Die Grünen fordern die Landesregierung auf, endlich ein wirksames Maßnahmenpaket zu schnüren. „Schluss mit den Sonntagsreden – jetzt geht es darum, Verantwortung zu übernehmen! Es braucht neue, wirkmächtige Instrumente. Und: Die Regeln, die es bereits gibt, müssen rigoros angewandt und ausgeweitet werden – von der Leerstandsabgabe, die verpflichtend in allen Gemeinden umgesetzt gehört, über die konsequente Durchsetzung von Vorbehaltsflächen bis hin zur schärferen Kontrolle illegaler Freizeitwohnsitze. Denn wer sich auf Kosten der Allgemeinheit eine Zweitvilla in den Bergen gönnt und dabei geltendes Recht umgeht, schadet der gesamten Gesellschaft“, betont Arslan.
Auch auf den Bund gehöre der Druck erhöht – allen voran in Hinblick auf befristete Mietverträge. „Befristete Mietverträge sind nachgewiesenermaßen ein extremer Preistreiber, der abgestellt gehört. Unbefristete Mietverträge sorgen für Sicherheit bei Mieter:innen und schieben der ständigen Preisanhebung einen Riegel vor“, schließt Arslan.