Keine Auskunft von ASFINAG über Bodenversiegelung

Einen Tag vor dem Weltbodentag (5.Dezember) warten die Grünen mit schlechten Nachrichten aus dem Verkehrsausschuss des Tiroler Landtages auf: „Wir haben von der ASFINAG konkrete Zahlen zur Bodenversiegelung durch das Unternehmen in Tirol verlangt. Über viele Kilometer wurden in den vergangenen Jahren die Mittelstreifen auf der Autobahn zubetoniert. Auch in jenen Bereichen des Inntals in dem noch begrünte Mittelstreifen vorliegen ist mit einer weiteren Betonieraktion zu rechnen“, so Klubobmann Gebi Mair.

Österreichweit sind von der ASFINAG 64 Quadratkilometer Fläche versiegelt. Im Verkehrsausschuss wurde nun mitgeteilt man habe zwar in den vergangenen Jahren viele Mittelstreifen in Tirol versiegelt, um Baustellen leichter abwickeln zu können und Arbeit einzusparen. Man habe aber nicht erhoben, wie groß die versiegelte Fläche war. Auch beim Bau von Lärmschutzwänden werde nicht erhoben, welche Fläche damit einer Versickerung entzogen werde.

„Das sind schlechte Nachrichten fürs Bodensparen“, sagt Gebi Mair. „Wie kann man österreichweit das Ziel der Bodenversiegelung reduzieren wenn es nicht einmal konkrete Zahlen eines der größten Bauherren Österreichs gibt?“ Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums werden derzeit 6,5 Hektar Fläche täglich in Österreich versiegelt, in Tirol seien es 0,5 Hektar pro Tag. Insgesamt sind in Österreich 5681 Quadratkilometer versiegelt. Mehr als 1% der gesamten versiegelten Fläche Österreichs wird damit allein von der ASFINAG in Anspruch genommen, die ausschließlich das hochrangige Straßennetz betreibt.

Die Grünen verlangen von der ASFINAG klare Auskunft über die Versiegelung in Tirol: „Wir wollen wissen, welche Flächen nicht mehr für die Versickerung zur Verfügung stehen. Nur wer über das Ausmaß des Zubetonierens Bescheid weiß kann auch etwas dagegen unternehmen. Das gilt sowohl für das Zubetonieren des Mittelstreifens der Autobahn der vergangenen Jahre wie auch für die Pläne für die Zukunft.“ Die Grünen treten dafür ein, nicht benötigte Bodenverdichtung auch durch Entsiegelung wieder für die Versickerung zur Verfügung zu stellen. Je größer die Versickerungsfähigkeit des Bodens umso kleiner das Risiko für Hochwässer.