04.12.2025
News
Was bedeutet das neue Jugendgesetz für unsere Gemeinde
Wir sagen klar: So nicht.
In Tirol wird gerade eine Novelle des Tiroler Jugendgesetz vorangetrieben, das viele Expert:innen, Jugendorganisationen und sogar die Kinder- und Jugendanwaltschaft scharf kritisieren. Und auch wir als Grüne in unserer Gemeinde sehen diese Entwicklung mit großer Sorge.
Warum betrifft uns das direkt?
- Weil Jugendarbeit, Beteiligung und Prävention vor Ort stattfinden – in unseren Vereinen, Schulen, Jugendzentren und Gemeinden.
- Weil Jugendliche hier leben, hier wachsen und hier Unterstützung brauchen – statt Strafen und Kontrolle.
Was uns besonders beunruhigt:
- Der unabhängige Tiroler Jugendbeirat soll politisch unterstellt werden: Die Landesrätin übernimmt selbst den Vorsitz – und kontrolliert damit nicht nur die Tagesordnung, sondern de facto ihre eigene Kritik. Ein Gremium, das junge Menschen vertreten soll, wird damit seiner Unabhängigkeit beraubt.
- Der bloße Besitz von Alkohol oder Zigaretten soll schon strafbar sein, sogar im privaten Raum.
- Beratungsangebote werden eingeschränkt, Strafen ausgebaut.
- Die Polizei soll allein entscheiden, ob eine Veranstaltung jugendgefährdend ist – ohne fachliche Einbindung von Jugendschutz-Expert:innen.
Für uns ist klar:
So wird Jugendarbeit geschwächt, nicht gestärkt. So entsteht weniger Vertrauen, nicht mehr.
Jugendliche brauchen Raum, Begleitung und Chancen – keine Politik der Einschüchterung.
Wir unterstützen daher die fünf zentralen Forderungen für ein Jugendschutzgesetz, das wirklich schützt:
- Neustart der Novelle – mit Fachleuten und Jugendorganisationen
- Unabhängiger Jugendbeirat statt politischer Kontrolle
- Prävention statt Strafe als gesetzlicher Leitgedanke
- Finanzielle und organisatorische Absicherung für Jugendarbeit in Gemeinden
- Rechtlich verbindliche Umsetzung von Kinderschutzmaßnahmen und Diversität als Fördervoraussetzungen