Nach den So­zi­al­ver­ei­nen: Lan­des­um­welt­an­walt im Vi­sier

Mair: „Wenn Gerber Parallelstrukturen abschaffen will, warum beginnt er nicht beim Wirtschaftslandesrat?“

Nach den finanziellen Angriffen der Landesregierung auf die Sozialvereine in Tirol folgt nun die Attacke auf den Landesumweltanwalt. Wirtschaftslandesrat Mario Gerber will den Landesumweltanwalt abschaffen, wie er TT sagt, weil es ja auch Umwelt-NGOs gebe und es sich damit nur um eine Parallelstruktur handle.

„Wenn Gerber Parallelstrukturen sucht, könnte er gleich bei sich selbst anfangen“, kontert der Grüne Klubobmann Gebi Mair. „Er kann sich als Wirtschaftslandesrat sofort abschaffen – schließlich gibt es bereits den Standortanwalt, der für die Wirtschaft spricht, ebenso wie die Wirtschaftskammer. Zusätzlich haben sich Tiroler Firmen in der Adler-Runde zusammengeschlossen. Braucht es da wirklich noch einen eigenen Wirtschaftslandesrat? Oder ist das nicht ein alter Zopf, der abgeschnitten gehört?“

Brisant ist auch das Timing: Gerber reitet seine Attacke genau in jener Woche, in der Landeshauptmann Anton Mattle das Innsbruck Nature Film Festival eröffnet – eine Veranstaltung des Landesumweltanwalts. Erst vergangene Woche war dieser mit dem internationalen „World Future Policy Award“ ausgezeichnet worden, wozu ihm sowohl Mattle als auch Landesrat René Zumtobel gratulierten. „Nun wird sich zeigen, wie ernst diese Gratulation gemeint war“, sagt Mair. „Gerber bereitet mit dieser Linie schon jetzt den Boden für eine schwarz-blaue Landesregierung in Tirol. Es zeigt sich einmal mehr: Auf die ÖVP ist kein Verlass.“

Für die Grünen ist klar: Die Natur ist in Tirol nicht nur das Kapital für den Tourismus, sondern auch eine zentrale Grundlage für Lebensqualität und Zukunft. „Unsere Umwelt braucht Kompetenz und eine starke Stimme“, betont Mair. „Zu glauben, dass wir Menschen auch ohne Natur leben könnten, ist eine zutiefst degenerierte Vorstellung von Gesellschaft. Für uns Grüne ist und bleibt der Landesumweltanwalt eine unverzichtbare Stimme – eine Stimme aus der Zukunft unseres eigenen Lebensraums.“ Mair kündigt an, den Kampf für die Umwelt und ihre unabhängige Vertretung entschieden aufzunehmen.