Mair: Grundstücke für Einheimische nützen
Grundstücke für Einheimische nützen, nicht für touristische Personalunterkünfte
Grüne kritisieren Deals des Bodenfonds und der Gemeinnützigen Tiroler Wohnbau GmbH
Warum das Wohnen in Tirol durch falsche politische Weichenstellungen immer teurer wird, zeigen für den Grünen Klubobmann unter anderem zwei aktuelle Negativbeispiele in Eben am Achensee und in Kitzbühel. „In Eben am Achensee war ein Grundstück für leistbaren Wohnraum vorgesehen.
Der landeseigene Tiroler Bodenfonds verkauft dieses Grundstück jetzt aber an die Freizeitzentrum Achensee GmbH – und dort soll ein Personalhaus entstehen. In Kitzbühel passiert etwas Ähnliches: Die eigentlich für leistbaren Wohnraum verpflichtete Gemeinnützige Tiroler Wohnbau GmbH plant gleich ein Personal-Hochhaus mit 170 Einheiten. Beide Projekte eint, dass am Ende die Tiroler:innen durch die Finger schauen und einzelne Touristiker profitieren“, ärgert sich Mair über den Ausverkauf.
Politisch brisant sind die beiden Projekte auch aufgrund der beteiligten Akteure. „Die Landesregierung schaut zu, wie ein dem Gemeinwohl verpflichteter Bauträger nicht für Einheimische baut, sondern für den Tourismus. Und der Bodenfonds macht erneut krumme Deals – mit freundlicher Unterstützung des dortigen Bürgermeisters. Wo bleibt das Veto der SPÖ in der Regierung gegen den Ausverkauf Tirols?“, will Mair wissen.
So könne es jedenfalls nicht weitergehen. „Die Wohnungspreise sind erneut um 5 Prozent gestiegen, während die Lohnabschlüsse deutlich niedriger ausfallen. Dazu kommen hohe Energie- und Lebensmittelpreise. Ein Zuhause ist für viele Tiroler:innen längst zu teuer. Leistbare Grundstücke sind weit und breit nicht mehr zu finden. Die Landesregierung muss endlich gegenlenken und solche Projekte unterbinden, statt an den Bedürfnissen der Menschen vorbeizuregieren“, fordert Mair eine Trendumkehr.
Dass der Tourismus eine tragende Säule in Tirol ist, stehe außer Frage. Dennoch sei fraglich, warum in Kitzbühel die Touristiker nicht selbst für adäquate Unterkünfte in ihren Hotels und Nebengebäuden sorgen. „Warum werden Saisoniers bei der Stadteinfahrt in fragwürdigen Kleinsteinheiten zusammengepfercht, statt – wie sonst üblich – direkt beim Arbeitgeber untergebracht?“, wirft Mair eine der vielen offenen Fragen auf.