Gesundheitssystem: „1450 endlich wiederbeleben“

Grüne verlangen Verdoppelung der Budgetmittel, damit „digital vor ambulant vor stationär“ Realität wird

Während die Landesregierung im Spitalsbereich durch verzögerte Nachbesetzungen einen massiven Personalengpass riskiert und das Budget auf dem Rücken des Pflegepersonals und der Patient:innen saniert, siecht die einst gehypte Gesundheitshotline 1450 mit nur mehr rund 60 Anrufer:innen pro Tag vor sich hin, wie der ORF Tirol heute berichtet.

Für die Grüne Gesundheitssprecherin Petra Wohlfahrtstätter ist das ein untragbarer Zustand. „Die 1450 muss endlich wiederbelebt werden. Wenn die Landesregierung ihr eigenes Mantra ‚digital vor ambulant vor stationär‘ ernst nimmt, dann sorgt sie dafür, dass die Gesundheitshotline zur zentralen Erstanlaufstelle im Gesundheitssystem wird“, so Wohlfahrtstätter.

Dafür müsse auch entsprechend Geld in die Hand genommen werden. „Von alleine wird die 1450 nicht wieder ins Bewusstsein der Tiroler:innen rücken. Deshalb beantragen wir eine Verdoppelung der Budgetmittel von derzeit 1,5 Millionen auf 3 Millionen Euro. Das ist gut investiertes Geld, weil dadurch eine deutlich bessere Patientenlenkung möglich wird“, erklärt die Grüne Gesundheitssprecherin mit Blick auf den nächsten Budgetlandtag.

Die Landesregierung müsse beweisen, dass die bei jeder Gelegenheit strapazierten Schlagwörter mehr sind als leere Worthülsen. Der niederschwellige Erstkontakt ins Gesundheitssystem, der in anderen Bundesländern bereits nachweislich wirkt und Menschen gezielt zum „best point of service“ leitet, müsse auch in Tirol konsequent ausgebaut werden.

Als weitere wesentliche Budgetänderung fordert Wohlfahrtstätter zudem die Weiterführung der kostenlosen HPV-Impfungen – „zumindest für die 9- bis 14-Jährigen als klares Bekenntnis zur Finanzierung wirksamer Präventionsmaßnahmen“. Beide Anträge wurden jedoch im Ausschuss vor dem nächste Woche stattfindenden Budgetlandtag abgelehnt.