Caritas-Alarmsignale in Tirol
Caritas-Alarmsignale in Tirol – Arslan: „Selbst die Mittelschicht kommt immer schwerer über die Runden
Grüne machen Lebensrealitäten der Tiroler:innen zum Thema der Aktuellen Stunde
Ein Bericht von ORF Tirol zur immer prekäreren Lebensrealität vieler Tiroler:innen – aufgezeigt durch steigende Zahlen in den Caritas-Sozialmärkten – deckt sich mit den Erfahrungswerten der Tiroler Grünen. Sie machen daher unter dem Titel „Zuhause – zu teuer“ die Lebenshaltungskosten in Tirol zum Thema der Aktuellen Stunde am Donnerstag.
„Das Leben in Tirol wird für immer mehr Tiroler:innen zu einer Schicksalsfrage. Die Mieten steigen seit Jahren über der Inflation und sind österreichweit am höchsten, gleichzeitig hat Tirol die niedrigsten Löhne. Dazu kommen auch noch teure Lebensmittelpreise und ein Freizeitangebot, das aufgrund der touristischen Ausrichtung für Einheimische extrem teuer ist“, fasst die Grüne Landtagsabgeordnete Zeliha Arslan die Problemlage zusammen.
Das Zukunftsversprechen, sich durch Leistung etwas aufzubauen oder gar Eigentum leisten zu können, sei längst zu einer „ÖVP-Fata Morgana“ verkommen. „Von Eigentum träumen nur jene, die Lotto spielen oder erben. Für den Rest ist ‚Zuhause – zu teuer‘ längst bittere Realität. Gerade junge Menschen können sich nichts mehr auf die Seite legen und sind froh, wenn sie ohne Schulden über die Runden kommen“, so Arslan.
Dass immer mehr Menschen – gerade junge Familien – trotz Vollzeitarbeit auf soziale Angebote angewiesen sind, habe eine zutiefst politische Dimension. „Die Landesregierung setzt die falschen Schwerpunkte und sorgt für keine spürbare Entlastung. Es wird viel zu wenig gegen die ständig steigenden Wohnkosten getan, und bei den niedrigen Löhnen hört man weder von ÖVP noch SPÖ etwas“, kritisieren die Grünen.
Als Negativbeispiel bringen die Grünen die mittlerweile berühmten 280 Millionen Euro Rekordgewinne der TIWAG. „Statt die 280 Millionen Euro, die den Tiroler:innen durch hohe Stromgebühren aus der Tasche gezogen wurden, wieder zurückzugeben, werden sie in der TIWAG für irgendwelche Betonprojekte gebunkert. So wird an der Lebensrealität der Menschen vorbei regiert“, sagt Arslan.
Die Grünen wollen sich aber nicht auf Kritik beschränken. Neben der Forderung nach ausreichend finanziellen Mitteln für alle Sozialeinrichtungen, um die Folgen des Hochpreislandes Tirol abzufedern, zeigen sie anhand des Freizeittickets konkret auf, wie eine Entlastung um gleich mehrere hundert Euro erfolgen könnte. „Wir wollen die Einheimischentarife wiederbeleben, indem wir das VVT-Jahresticket und das Freizeitticket kombinieren.
Statt zwei separaten Tickets könnte ein Kombi-Ticket günstiger angeboten werden“, schlagen die Grünen vor. Derzeit zahlen die Tiroler:innen für eine Öffi-Jahreskarte 519,60 Euro und für das Freizeitticket im Vorverkauf 759 Euro. „Ein Kombi-Ticket wäre rechtlich zulässig und würde den Tiroler:innen hunderte Euro im Jahr sparen. Es sind Vorschläge wie diese, die konkret das Leben leistbarer machen und Teilhabe ermöglichen. Da die Landesregierung selbst nichts liefert, sollte sie zumindest unsere Initiativen für die Tiroler:innen aufgreifen“, so Arslan.