16 Tage gegen Gewalt an Frauen
16 Tage gegen Gewalt an Frauen - Verlässliche Finanzierung statt Notbetrieb für Gewaltschutzeinrichtungen und psychosoziale Angebote
Arslan: „Keine Frau sollte dazu gezwungen sein, sich vor ihrem gewaltbereiten Partner zu verstecken“
Zum Start der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen machen die Tiroler Grünen deutlich: Die schwarz-rote Landesregierung bekämpft Gewalt viel zu wenig. Seit Jahren werden keine neuen Angebote geschaffen, bestehende Einrichtungen müsse um Förderungen bangen und die Verantwortung wird auf jene abgeschoben, die ohnehin am Limit kämpfen: Frauenhäuser, Gewaltschutzeinrichtungen, Beratungsstellen.
„Wir brauchen keine kosmetischen Griffe, keine symbolischen Lichterketten und keine Aktionen, die sich auf ein paar Plakate beschränken. Vielmehr sollten die Ursachen 365 Tage im Jahr konsequent angegangen werden. Durch aktive Präventionsarbeit bis in die kleineste Gemeinde“ zeigt die Frauensprecherin der Tiroler Grünen Zeliha Arslan auf.
Während Österreich europaweit zu den Ländern mit den meisten Femiziden zählt, diskutiere Tirol über Verwaltung, nicht über Lösungen. „Noch immer sind Frauenhäuser unterfinanziert. Noch immer fehlen Plätze. Noch immer warten Betroffene zu lange auf Unterstützung. Und noch immer wird Täterarbeit stiefmütterlich behandelt – obwohl genau dort ein entscheidender Hebel liegt. Und ein gibt immer noch blinde Flecken im Bereich Gewaltschutz“, zählt Arslan auf.
Auch im Jahr 2025 seien Frauen gezwungen sich vor gewaltbereiten Familienangehörigen oder (Ex)-Partner zu verstecken. „Wir brauchen auch mehr Ressourcen zum Schutz von Betroffenen die pflegebedürftig sind. Weil hier Betroffene in einem abhändigkeitsverhältnis stehen zu den pflegenden Täter:innen, braucht es mobile Team, die sowohl den Schutz als auch die Pflege übernehmen können, bis eine langfristig Lösung gefunden ist“; so Arslan, die auch zu diesem Anliegen eine Initative im Landtag eingebracht hat.
Die Tiroler Grünen fordern daher:
- Vollständige Ausfinanzierung der Frauenhäuser und zusätzliche Plätze – nicht erst nach dem nächsten Femizid.
- Ausbau der Täterarbeit: verpflichtende Anti-Gewalt-Programme, engmaschige Kontrolle, bessere Ressourcen für Männerberatungsstellen.
- Ernsthafte Diskussion über die Fußfessel als Schutzmaßnahme – aber eingebettet in ein umfassendes Sicherheits- und Präventionskonzept.
- Mehr mobile Gewaltschutzteams, die Betroffene dort erreichen, wo sie sind.
- Jährlichen Bericht für hausliche Gewalt.