So­zia­ler Kahl­schlag: „­Ver­dammt, es geht um Men­schen­wür­de“

Grüne unterstützen Lebenshilfe-Protestwoche – SPÖ und ÖGB auf Tauchstation

„Verdammt, es geht um Menschenwürde. Es geht darum, dass Menschen mit Behinderung nicht gezwungen sind, stundenlang denselben Punkt an der Decke anzustarren, weil ihnen niemand dabei hilft, die Position zu wechseln. Es geht darum, dass sie ein kleines bisschen Normalität erleben und sich als Teil der Gesellschaft fühlen. Hier zu kürzen ist eine moralische und politische Bankrotterklärung“, reagiert die Grüne Landtagsabgeordnete Zeliha Arslan auf die drohenden Kürzungen bei der Behindertenhilfe, die heute auch von Lebenshilfe-Geschäftsführer Georg Willeit mit dramatischen Worten geschildert wurden.

Von Grüner Seite gibt es volle Unterstützung für die Protestwoche der Lebenshilfe, die „so einschneidend sein wird, wie es Schwarz-Rot vorhat“, so Arslan. Als „Selbstverrat“ kritisiert die Grüne Landtagsabgeordnete allen voran die Mitwirkung der Tiroler Sozialdemokratie an dem Kahlschlag. „Wie kann der Sozialdemokratie die Bündnistreue zur ÖVP mehr wert sein, als sich für Menschen einzusetzen? Wo bleibt der Aufschrei innerhalb der SPÖ? Und wo ist der Aufschrei des ÖGB und der Gewerkschaft gegen diesen Frontalangriff auf die Menschenwürde?“, fragt sich Arslan.

Unverständlich sei die Kürzungsbesessenheit von Landeshauptmann Anton Mattle besonders angesichts der Übergewinn-Millionen, die sich in der TIWAG türmen. 2025 waren es 280 Millionen Euro, die der im Eigentum des Landes befindliche Energieerzeuger zusätzlich an Gewinnen durch überhöhte Strompreise erzielt hat. „Landeshauptmann Mattle ist der Eigentümer. Er könnte mit einem Telefonat und einer Unterschrift die Behindertenhilfe für Jahre absichern. Es scheitert nicht am Geld. Es scheitert am politischen Willen“, argumentiert Arslan.