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17.10.2024 News

23. GR Sit­zung: Trag­stätt ver­kauft, 5-Berge-Blick Neu­moos

https://www.convex.at/projekte/autograph-collection-hotel-fieberbrunn/

Mit dem nun, gegen die Stimmen der Grünen, beschlossenen Verkauf des Tragstätt Areals geht nun eine jahrzehntelange Odyssee vorüber. Das gemeindeeigene Grundstück wurde an einen bulgarischen Investor verkauft, der auf diesem Naturjuwel fernab der Fieberbrunner Infrastruktur ein 300 Betten 5 Sterne Resort bauen wird. Aufgrund der erhöhten Verkehrsbelastung für das Hotel Großlehen und für die in Umwidmung befindlichen Flächen nordwestlich des Hotels Großlehen wurden weitreichende Zugeständnisse der Gemeinde beschlossen. Die restlichen Gemeindebürger bleiben auf den Kosten für die Verbreiterung der Zufahrtsstraßen, Umlegung der Straße im Bereich Großlehen und die Übernahme der Straße ins Öffentliche Gut, womit auch die Kosten für die Instandhaltung einhergehen, sitzen. Die Wohnhausanlage 5-Berge-Blick Neumoos hat den Gemeinderat ebenso passiert. Die Umwidmung des Grundstücks wurde einstimmig geschlossen, da das Projekt im Gegensatz zu vielen anderen Projekten sehr viel leistbaren Wohnraum schafft und somit begrüßenswert ist. Mehr dazu findest du auf den nächsten Seiten. Wir laden dich ein, dich beim Lesen auf interessante Einblicke unserer Gemeindearbeit einzulassen. Bis bald! Die Grünen Fieberbrunn

Tragstätt: Wir hätten ein Ausstiegszenario aufgezeigt

Das geplante Hotel Megaprojekt im Fieberbrunner Naherholungsgebiet Tragstätt sorgt erneut für Diskussionen im Gemeinderat. Wie ein zäher Kaugummi zieht sich das geplante 300-Betten Luxushotel des bulgarischen Bauunternehmers Nedko Mladenov seit vier Jahren in die Länge. 38.000 m² grüne Wiese sollen einem Hotel mit 20 Meter hohem Hauptgebäude, 5 Chalets und einem Personalwohnhaus mit 61 Zimmern weichen. Wir haben alles in unserer Macht stehende probiert, um die anderen Mandatar:innen zu überzeugen, dass dieses Hotel nicht gebaut werden muss. Aus unserer Sicht ist der Standort des Hotels alles andere als geeignet. Es müsse mit noch mehr Durchzugsverkehr gerechnet werden. „Um viele hunderttausende Euros werden wir Fieberbrunner:innen nun breitere Straßen bauen, damit uns der Verkehr in der Hauptsaison endgültig zum ersticken bringt. Die Anrainer:innen die mehr Verkehrslärm ertragen müssen, werden komplett ignoriert. Ausgenommen ist lediglich das bestehende Hotel Großlehen mit Bürgermeisterlistenmitglied und Gemeindevorstand Geisl als Eigentümer, dieses bekommt mit 50% Fieberbrunner Steuergeld eine großzügige Straßenverlegung und noch einige andere Zuckerln“, kritisiert Fleckl scharf.

Genau damit beschäftigte sich gestern auch wieder der Gemeinderat. Weitreichende Vertragsänderungen – von der Bettenzahl über das Gesamtfinanzierungskonzept bis zum Rückkauf – wurden von Bürgermeisterliste, JUFIs und SPÖ beschlossen. Es passe ins Gesamtbild, dass das Finanzierungskonzept erst nach der eigentlichen Frist Ende letzten Jahres und mit Nachforderungen positiv geprüft wurde. „Man hätte nun eine Möglichkeit gefunden aus dem Vertrag auszusteigen, aber das wird von den anderen Listen nicht einmal geprüft. Sie wollen diesen Megahotelbau am unsinnigsten Standort in ganz Fieberbrunn“, zeigen sich die Grünen empört.

Ein großes Fragezeichen bleiben zudem die Baukosten, die mit knapp 82 Millionen Euro angebenden werden. Eine Summe, die für uns Grüne nicht nachvollziehbar ist. Die geschätzten Baukosten wurden eins zu eins vom Projektwerber übernommen und keinerlei tieferer Prüfung unterzogen. Jetzt können wir nur mehr hoffen, dass Fieberbrunn keine ewige Baustelle oder Ruine bekommt.

Ein Ausstiegsszenario lehnt der Bürgermeister und die restlichen Gemeinderatsfraktionen bisher vehement ab. Für uns war die Prüfung des Ausstiegszenarios der einzig vernünftige Weg. Wir brauchen im Ort kein Hotel, das aufgrund seiner Lage, noch mehr täglichen Verkehr zur Bergbahn bringt. Bereits derzeit ist es so, dass an starken Saisontagen rund um den Kreisverkehr Rosenegg bis zur Bergbahn Fieberbrunn Schritttempo angesagt ist. Ebenso ist das Thema Bodenversiegelung zu beachten. „Die Tragstätt-Wiese mag jetzt nicht unmittelbar für Hochwasserschutz relevant sein, aber jede große Fläche, die wir sinnlos zubetonieren, ist eine zu viel. Und mit der einen Fläche ist es ja nie getan. Es folgt der Rattenschwanz des Ausbauwahnsinns. In 5 Jahren benötigen wir beim Hotel dann einen Sportverleih, danach muss das Hotel modernisiert und ausgebaut werden und ehe man sich versieht ist die gesamte Fläche zugepflastert. So kann es einfach nicht weitergehen. Irgendwann muss die Reißleine gezogen werden. Wir brauchen kein Megahotel an diesem Standort, wir brauchen eine zukunftsfitte Ortsentwicklung in Fieberbrunn“, bringt Fleckl die Grüne Position auf den Punkt.

Aber eine Idee hätten wir für das Verkehrskonzept Tragstätt schon noch. Vor längerer Zeit wurde beschlossen, dass Wege nur mehr als Gemeindestraßen übernommen werden, wenn diese von B164 zu B164 gehen, wie zum Beispiel der Lindauweg vom Dorf über die Bergbahn bis zur Liftkreuzung. Wenn die Straße vom Kreisverkehr Rosenegg bis Tragstätt schon als Gemeindestraße übernommen wird, könnten wir die vor kurzem erst getroffene Entscheidung, nur von B16 zu B164 einhalten, indem wir die Straße von Tragstätt über Mittermoos, Neumoos bis zum Pletzergraben auch als Gemeindestraße übernehmen. Ob dann die Zufahrt zum Hotel Tragstätt als Einbahn geführt werden könnte wäre, dann ja auch noch eine Idee. 😉

Wohnanlage 5-Berge-Blick Neumoos der Firma Moser Wohnbau genehmigt

Auf der Wiese zwischen den Gebäuden Neumoos 13 und Mittermoos 6 – 9 sollen drei neue Gebäude der Firma Moser Wohnbau mit insgesamt 33 Wohnungen entstehen. Davon werden 18 Wohnungen zu leistbaren Preisen (wohnbaugefördert) erwerbbar sein. Die Vergabe erfolgt durch die Marktgemeinde Fieberbrunn. Falls jemand Interesse an einer Wohnung hat, sollte man sich ehestmöglich in der Gemeinde auf die Wohnungsvergabeliste setzen lassen. Unter https://www.fieberbrunn.gv.at/system/web/formular.aspx?page=1&letter=ALLE&menuonr=218503983 kann die Wohnungs- und Grundstücksvergaberichtlinie eingesehen werden.

Für weitere 25% der Wohnungen wird es einen Preisdeckel geben und 25% der Wohnungen dürfen als frei finanzierte Wohnungen verkauft werden. Für alle Wohnungen hat die Marktgemeinde ein Vorschlagsrecht und eine Nutzung als Freizeitwohnsitz wurde zusätzlich privatrechtlich ausgeschlossen.

Bericht unserer angestellten Journalistin Johanna Monitzer

Der Artikel zur letzten Gemeinderatssitzung von Johanna Monitzer kann wie bereits üblich unter www.fieberbrunn.tirol.gv.at abgerufen werden.

Wir stellen diesen Artikel gerne auch hier zur Verfügung und hoffen trotzdem mit unserer Zusammenfassung noch eine weitere interessante Perspektive aus den Gemeinderatssitzungen bieten zu können.

Information aus dem Gemeinderat von Johanna Monitzer im Auftrag der Marktgemeinde Fieberbrunn

Hannes Fleckl

Vize-Bürgermeister und Obmann des Mobilitätsausschuss

[email protected]
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