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23.10.2025 Presse

Ge­sund­heits­we­sen - „­De­bat­te darf not­wen­di­ge Re­for­men nicht

Mann liest Zeitung

Gesundheitswesen - „Debatte darf notwendige Reformen nicht überlagern“

Wohlfahrtstätter fordert dringende Verbesserungen und Transparenz über Mittelverwendung in Tirol ein

 

Angesichts der Diskussionen rund um die politische Zuständigkeit für die Gesundheitsversorgung in Österreich meldet sich die Gesundheitssprecherin der Tiroler Grünen zu Wort. Petra Wohlfahrtstätter zeichnet dabei ein differenziertes Bild:

    
„Der Bedarf einer übergeordneten Steuerung des Gesundheitswesens ist in Tirol sicher nicht so drängend wie in den östlichen Flächenbundesländern rund um die Bundeshauptstadt. Dort herrscht eine ganz eigene Dynamik vor. Eitel Wonne ist bei uns im Tiroler Gesundheitswesen aber noch lange nichts. Die aktuelle Debatte darf notwendige Reformen nicht überlagern“, so Wohlfahrtstätter.

Diesen Bedarf ortet sie in vielen Bereichen der Gesundheit. „Unser Gesundheitssystem ist selbst der größte Patient. Die Wartezeiten bei den niedergelassenen Ärzt:innen sind zu lang, die Krankenhäuser sind überfüllt oder es fehlt das Personal; im Bereich der Sozialpsychiatrie fehlen die Plätze, und im Winter sind die OPs mit Skiunfällen überfüllt“, zählt Wohlfahrtstätter auf.

   
Eine deutliche Verbesserung könnte durch Primärversorgungszentren (PVZ) als Erstanlaufstelle erzielt werden – nur Tirol hinke hier weit hinterher. „Während in anderen Bundesländern solche Zentren wie die Schwammerl aus dem Boden schießen, dauerte es in Tirol Jahre, bis überhaupt eines zustande kam. Das in Wörgl geplante PVZ ist erst das dritte seiner Art, und die Eröffnung musste jetzt erneut verschoben werden“, zeigt die Grüne Landtagsabgeordnete auf.

Ihr Fazit: „Wir entfernen uns immer weiter von einer angemessenen Versorgung. Die Zwei-Klassen-Medizin, die von der ÖVP forciert wird, ist bittere Realität. Es zählt immer mehr die Kreditkarte und nicht die E-Card. Das muss sich wieder ändern“, fordert Wohlfahrtstätter.

Wenn Landeshauptmann Anton Mattle die Gesundheit in Länderhand behalten wolle, müsse es eine Trendumkehr und eine wirkliche Transparenzoffensive der Landesregierung geben – wofür die Gelder vom Bund tatsächlich verwendet werden und ob 15a-Vereinbarungen somit auch eingehalten werden. „Der Landtag erfährt über Entscheidungen immer erst ein bis zwei Jahre danach im Bericht des Tiroler Gesundheitsfonds. Unser Antrag, zumindest dessen Protokolle auch dem Landtag vorzulegen, wird seit einem halben Jahr geprüft, ob er denn dem Informationsfreiheitsgesetz entspräche“, moniert die Grüne.

   
Sollte nicht endlich eine Wende in Richtung Transparenz und damit Patient:innenorientierung gelingen, werde der föderale Anspruch der Länder immer weniger argumentierbar, und eine Verlagerung der Agenden Richtung Bund wäre der bessere Weg im Sinne der Versicherten.

Petra Wohlfahrtstätter
Petra Wohlfahrtstätter

Landtagsabgeordnete, Delegierte zum Erweiterten Landesvorstand (Klub)

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