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22.03.2024 Presse

ÖVP in alten Tou­ris­mus- und Mo­bi­li­täts­for­men ge­fan­gen

Mann liest Zeitung

Wohlfahrtstätter: "Soll der Tourismus gar nicht umweltfreundlich werden?"

ÖVP immer noch in alten Tourismus- und Mobilitätsformen gefangen

 

Im Zuge der geplanten Reform der Tourismusabgabe haben die Tiroler Grünen zwei Initiativen in den März-Landtag eingebracht, die vor allem im Bereich der Mobilität Anreize zum CO2-Sparen geben sollen.

Zum einen sollen abgabepflichtige Unternehmen bestimmen dürfen, ob sie ihre Tourismusabgabe dem öffentlichen Nahverkehr in ihrer regionalen VVT-Zone zur Verfügung stellen wollen, um die nachhaltige Mobilität zu fördern. Die Tourismussprecherin der Tiroler Grünen Petra Wohlfahrtstätter dazu: „Ich bin davon überzeugt, dass die Unternehmen sehr gut wissen, wo es beim öffentlichen Nahverkehr noch hakt und wo nachgeschärft werden muss. Sie hätten zudem eine Wahlmöglichkeit, was mit ihrer Abgabe geschieht . Das würde der von der ÖVP gern bemängelten ‚Tourismusgesinnung‘ sicher Aufwind verschaffen. Leider sieht das die ÖVP nicht so und auch die NEOS erscheinen angesichts ihrer Ablehnung offenbar nicht so liberal gesinnt, wie sie gern behaupten“, so Wohlfahrtstätter nach der Ablehnung des Antrags im gestrigen Landtag.

 

Eine zweite Initiative bezieht sich auf aktuelle Empfehlungen der Österreich-Werbung zur Bewerbung von nachhaltigem Tourismus. In diesem Leitfaden Green Claims im Tourismus wird nämlich vor Greenwashing gewarnt. Stattdessen könne mit einer unabhängig erstellten CO2-Bilanz schwarz auf weiß nachgewiesen werden, inwieweit eine Region in Aspekten wie Anreise, Energie- und Wärmeproduktion aus erneuerbaren Quellen und Verwendung regionaler Lebensmittel bemüht ist, tatsächlich klimaneutral zu werden. Auch dieser Antrag wurde von den Regierungsparteien abgelehnt.

 

„Uns ist bewusst, dass gerade die Anreise nicht von heute auf morgen klimaneutral werden kann. Wir stellen uns eine Art Ranking vor, bei dem die Regionen alle drei Jahre zeigen können, wo sie sich auf diesem Weg gerade befinden. Dies wäre eine ehrliche Botschaft, dass es zumindest Ansätze zur Verbesserung der CO2-Bilanz gibt und das sollen die Regionen, die sich dazu entschließen, auch im Vergleich mit anderen ausloben dürfen. Die ÖVP spricht immer von Wettbewerb und Anreizen. Beides ist in diesem Ansatz enthalten, beides wurde abgelehnt“, so Wohlfahrtstätter.

 

Man will offensichtlich keine ehrlichen Gesamt-Bilanzierungen. Genau diese sind aber in Zeiten des Klimawandels für immer mehr Menschen ein Kriterium in der Wahl ihrer Urlaubsdestination. „Es ist unbestritten, dass etliche Regionen und Unternehmen sich sehr bemühen, einen ökologischen Weg zu gehen. Aber wir müssen auch sehen, dass es immer mehr Werbeversprechen gibt, die kritisch zu hinterfragen sind. Diese sind auch im Leitfaden der Österreich-Werbung angeführt. Es genügt nicht, auszuloben, dass man „mit Ressourcen schonend umgehe“ oder „umweltverträgliche Reinigungsmittel“ verwende“, so Wohlfahrtstätter. „Unterm Strich geht es um die nüchterne CO2-Bilanz einer Region. Es gibt genügend Anbieter, die diese unabhängig erstellen und somit für Transparenz bei umweltbezogenen Angaben sorgen. Entweder man bekennt sich dazu oder nicht. Die ÖVP tut es jedenfalls nicht“, so Wohlfahrtstätter abschließend.

Petra Wohlfahrtstätter
Petra Wohlfahrtstätter

Landtagsabgeordnete, Delegierte zum Erweiterten Landesvorstand (Klub)

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