Dornauer pfeift als oberster Bademeister auf Schwimmbäder
Wohlfahrtstätter: "Dornauer pfeift als oberster Bademeister das Schwimmbad-Aus in vielen Regionen ein"
Grüne Kritik an der rein wirtschaftlich ausgerichteten Machbarkeitsstudie – Dornauer leitet Alibi-Beirat
Kein Wort davon, was nun die Regionen bzw. Gemeinden machen sollen, die nicht in den Genuss einer Sanierung oder eines Neubaus kommen sollen. Kein Wort davon, dass auch das Schwimmen wie andere Sportarten zu Tirol gehört und wie es mit den Freibädern weitergehen soll. Das einzige, das nun klar ist: Dornauer pfeift als oberster Bademeister das Schwimmbad-Aus in vielen Regionen ein. Denn es wird die Schließung weiterer Bäder in Steeg, Galtür, Pettneu, Fieberbrunn, Ehrwald und St. Ulrich empfohlen.“ So bewertet die Gesundheitssprecherin der Tiroler Grünen Petra Wohlfahrtstätter die ersten bekannt gegebenen Eckpunkte der Tiroler Bäderstudie.
Besonders Gemeinden wie Hall, die gerade unter großem Aufwand ihr Freibad saniert und damit viel Gutes auch für ihre Umlandgemeinden getan haben, würden laut Bäderstudie leer ausgehen. „Wir haben in unserem Antrag einen „Schwimmbadeuro“ gefordert, der einen finanziellen Ausgleich unter den Gemeinden schaffen soll. Ein Konzept gibt es aber nur für Hallenbäder und das nur in ‚bestimmten Regionen‘. Freibäder werden im Regen stehen gelassen. Damit ist diese Studie eine halbe Sache“, so Wohlfahrtstätter.
Es räche sich auch, dass Landesrat Dornauer darauf verzichtet habe das Sportinstitut der Universität Innsbruck in die Ausarbeitung der Studie miteinzubeziehen, sieht Wohlfahrtstätter eine verpasste Chance. „Die sportwissenschaftliche oder gar gesundheitswissenschaftliche Expertise wurde links liegen gelasen“, so die Grüne. Besonders kritisch sieht Wohlfahrstätter die strukturellen Ableitungen, die Dornauer aus der Studie vornehmen will. „Statt nachvollziehbare und objektive Richtlinien vorzugeben, soll ein Beirat eingerichtet werden, der natürlich von Dornauer selbst geleitet wird. Er will sich dadurch als oberster Bademeister von Tirol in Szene setzen. Wer eine Subvention für ein Bad haben will, wird sich mit ihm gut stellen müssen“, kritisiert Wohlfahrtstätter.
Die Grünen würden sich für einen Prozess mit der Bevölkerung einsetzen, der die tatsächlichen Bedürfnisse von Jung und Alt in diesem Land berücksichtigt, anstatt nach der Pfeife einer rein wirtschaftlich ausgerichteten Machbarkeitsstudie zu tanzen. „Ich empfehle Landesrat Dornauer, einmal die Wiener Bäder zu besuchen, von den Freibädern bis zum ehrwürdigen Amalienbad in Favoriten, wo die Sozialdemokratie vor 100 Jahren ein leistbares und leicht zugängliches Freizeitvergnügen für die Allgemeinbevölkerung geschaffen hat. Der Tiroler Weg der Sozialdemokratie ist von dem der ÖVP nicht mehr zu unterscheiden“, schließt Wohlfahrtstätter.