Skip to main content
29.10.2024 Presse

Bür­ger­meis­ter­ka­pel­le soll Takt­stock für KHS ab­ge­ben

Mann liest Zeitung
Wohlfahrtstätter: Bürgermeisterkapelle soll Taktstock für die Krankenhäuser abgeben

Wohlfahrtstätter: Bürgermeisterkapelle soll Taktstock für die Krankenhäuser abgeben

Landesregierung muss Gesundheitssystem gesamthaft denken

 

„Letzten Herbst mussten stante pede die Aufwandsentschädigungen für die Obleute der Krankenhaus-Planungsverbände erhöht werden. Unser Vorschlag, dies wenigstens mit Management-Vereinbarungen zur besseren Zusammenarbeit unter den einzelnen Häusern zu verknüpfen, wurde nicht einmal diskutiert“, reagiert die Gesundheitssprecherin der Tiroler Grünen Petra Wohlfahrtstätter auf einen Bericht der Tiroler Tageszeitung, wonach wieder massive Abgänge bei den Tiroler Krankenhäusern ins Haus stünden.

 

Tirol verliere den Anschluss an moderne Versorgungsformen, es gehe nichts weiter mit Primärversorgungseinrichtungen. Telefonische Gesundheitsberatung, die in anderen Bundesländern bereits viele unnötige Rettungsfahrten in die Krankenhäuser reduziere, stecke in den Kinderschuhen. Es gibt zu wenig Vernetzung und dabei könnten allein solche strukturelle Reformen dazu beitragen, dass weniger Menschen mit ihren Beschwerden überfüllte Ambulanzen aufsuchen. Das sei für die Betroffenen genauso wenig lustig wie für das stark geforderte Personal.

 

„Wenn Krankenhäuser unter einem betriebswirtschaftlichen Dach arbeiten, können Verwaltungskosten gespart und dafür das medizinische und pflegerische Angebot gestärkt werden. Da sind die Tiroler*innen schon lange weiter als ihre Bürgermeister*innen. Letztere sollten endlich den Taktstock für die Krankenhäuser abgeben. Die Tiroler*innen wissen nämlich ganz genau, dass bestimmte Leistungen in bestimmten Häusern besonders qualitätsvoll sind, weil sie dort sehr oft durchgeführt werden und daher viel Erfahrung vorhanden ist“. Die Medizin sei eben heute viel mehr spezialisiert als vor 30 Jahren – die Tiroler*innen fahren schließlich schon länger für geplante Eingriffe einmal von einem Eck ins andere.

 

„Solange es aber keine wirklichen Strukturreformen in Tirol gibt, die Ärztekammer sich an alte Pfründe heftet, die Bürgermeister das Kirchturmdenken nicht aufgeben und die Landesregierung das Gesundheitssystem nicht volkswirtschaftlich denkt, wird das Gezerre auf dem Rücken der Patient*innen weitergehen und die Menschen, die es sich irgendwie leisten können, in die Privatmedizin gezwungen. Aber vielleicht ist das ja die Absicht, die dahinter steht“, schließt Wohlfahrtstätter.

Petra Wohlfahrtstätter
Petra Wohlfahrtstätter

Landtagsabgeordnete, Delegierte zum Erweiterten Landesvorstand (Klub)

[email protected]
Beitrag teilen
1
2
3
4
5
6
7
8