Wipptalradweg: mangelnde Priorität von ÖVP und SPÖ
Wipptalradweg scheitert an mangelnder Priorität von ÖVP und SPÖ
Grüne: „Zwei weitere verlorene Jahre für die europaweit wichtige Radverbindung“
„Nun wurden wieder zwei weitere Jahre für den Wipptalradweg verloren“, ist der Grüne Klubobmann Gebi Mair über den aktuellen Planungsstand der europaweit relevanten Radfernverbindung enttäuscht. „ÖVP-Planungsverbandsobmann Florian Riedl fordert ÖVP-Landtagsabgeordneten Florian Riedl auf, tätig zu werden und umgekehrt. Das ist ja wohl völlig absurd“, sieht Gebi Mair den Fehler darin, dass die Bälle der Verantwortung nur hin- und hergeschoben werden.
In einer Anfragebeantwortung im Tiroler Landtag von Georg Dornauer an Gebi Mair auf die Frage, welche Gespräche bisher mit den ÖBB für die Trassierung des Wipptalradweges entlang der Brennerbahnstrecke geführt wurden – wo nämlich schon teilweise ein Fahrweg existiert – hieß es: „Der Planungsverband hat keine weitere vertiefte Planung zum Wipptalradweg entlang der Brenner-Bahnstrecke vergeben und auch keinen Förderantrag gestellt. Daher wurden keine weiteren Gespräche mit der ÖBB geführt.“ Die Anfragebeantwortung stammt aus dem Jahr 2023 und offenbar sei der Stand immer noch der Gleiche, ärgern sich die Grünen.
„Es muss endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden. Die Kosten können dabei schon überhaupt kein Argument sein. Wenn für die Unterflurtrasse Scheffau 45 Millionen Euro für 600 Meter (!) Straße ausgegeben werden können, dann muss für die Europaradverbindung durch das Wipptal auch eine deutlich höhere Summe problemlos sein“, ist für Gebi Mair die Sache eindeutig.
Während im Pustertal von Innigen nach Lienz seit vielen Jahren ein durchgängiger Radweg für eine touristische Belebung des ganzen Tals und für ein Geschäftsmodell durch Radverleih und Radtransport entstanden ist, harrt das Wipptal immer noch der Dinge. „Vom Brenner über den Radweg abwärts nach Innsbruck mit dem Fahrrad, das könnte für italienische Gäste ein gutes Angebot sein. Für die Einheimischen ist der Radweg fürs Pendeln und für Ausflüge nutzbar. Und für das europaweite Radverkehrsnetz ist die Lücke über den Brenner wirklich eine Schande“, so Mair. Die derzeit aufgepinselten Radsymbole und wenigen Meter Begleitweg auf der Ellbögener Straße seien in keinem Fall eine Alternative zu einem echten durchgängigen und bahnnahen Radweg auf den Brenner, sind sich Mair und die in Trins lebende Gesundheitssprecherin der Tiroler Grünen, Petra Wohlfahrtstätter, einig.
„Georg Dornauer wollte einmal ‚der Macher‘ sein, aber inzwischen fragen sich alle was er eigentlich macht“, kann sich Gebi Mair einen Seitenhieb angesichts eines weiteren stockenden Projektes nicht verkneifen. Bereits 2021 hatte der Tiroler Landtag auf Initiative von Gebi Mair gemeinsam mit Florian Riedl einen Landtagsantrag zur Umsetzung beschlossen. „Seither ist aber viel Wasser die Sill hinuntergeronnen.“