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02.08.2024 Presse

Spar­stift bei Ret­tungs­ein­sät­zen

Mann liest Zeitung

Grüne verwundert über LRin Hageles Sparstift bei Rettungseinsätzen

Funktionierendes Funkarztwesen sollte rasch aufgebaut, mangelndes Gesundheitsbewusstsein als Grund für die Kostenexplosion billige Ausrede

 

Mair, selbst Rettungssanitäter, fordert, endlich ein funktionierendes Funkarztwesen aufzubauen und die Haus- und Fachärzte in Rettungswesen einzubauen. Telemedizin sollte schon seit Jahren etabliert sein. Die Gesundheitssprecherin der Grünen, Petra Wohlfahrtstätter, Präventionsexpertin, stößt sich an der Gleichung mehr Prävention bedeute weniger Rettungsfahrten: „Die Landesrätin übersieht die Bevölkerungsentwicklung. Wir werden alle – zum Glück älter, das ergibt aber naturgemäß mehr Notfalleinsätze. Ich habe heuer den Antrag eingebracht, auch in Altenpflegeheimen ÄrztInnen einzustellen, denn das Personal dort kann bei jeglichem Problem, das über das Pflegerische hinausgeht, nur die Rettung rufen. Die alten Menschen sind dadurch auch belastet. Wie gut wäre es, wenn zumindest zu Kernzeiten ein Arzt im Haus wäre?“

 

Die ÖVP hätte es jahrzehntelang in der Hand gehabt, wirklich in Prävention, nämlich in gesunde Verhältnisse zu investieren. Jede Investition, die jetzt getätigt wird, benötigt wiederum Jahrzehnte, um sich in weniger Rettungsfahrten aufgrund vermeidbarer Erkrankungen niederzuschlagen. „Darüber hinaus hat die Tiroler ÖVP jahrelang zugeschaut, wie in anderen Bundesländern mittlerweile fast 80 Primärversorgungseinrichtungen entstanden sind, die die Krankenhäuser und insbesondere die Ambulanzen entlasten und somit auch Fahrten einsparen. Sich jetzt auf mangelndes Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung auszureden, ist einfach billig“, so Wohlfahrtstätter.

 

Wohlfahrtstätter zählt eine Reihe von Projekten auf, die sie in den letzten zwei Jahren in den Landtag eingebracht hat, die zum einen in den Bereich der Gesundheitsförderung gehen und zum anderen konkrete Präventionsleistungen für vulnerable Gruppen darstellen:

 

„Es fängt bei Maßnahmen zur Stillförderung an, wo die Landesrätin keinen Bedarf sieht. Dabei stillt in Österreich nur jede 10. Frau wie empfohlen sechs Monate. Heute lesen wir von einer Innsbrucker Studie, dass Stillen neben klassischen Zivilisationserkrankungen sogar vor Covid-Erkrankungen schützt. Das Thema Schwimmbäder ist ein klassisches Gesundheitsförderungsthema, denn Bewegung im Wasser ist eine der gesündesten Möglichkeiten, gesund zu bleiben. Das betrifft Jung und Alt. Auch die kostenlose gesunde Schuljause, die ich im Rahmen der extremen Teuerung im Herbst 2022 vorgeschlagen habe, würde Chancengleichheit für Kinder bedeuten, denn nicht alle bekommen eine gesunde Jause von zu Hause mit. Gleichzeitig würde man die Familien mit einigen Hundert Euro im Jahr entlasten und die regionale Landwirtschaft fördern. In Schulen habe ich einen Aktionsplan Raumluftqualität gefordert, um Infekten in der kalten Jahreszeit vorzubeugen und um gute Luft für eine gute Lernumgebung zu garantieren. Das alles ist Gesundheitsförderung.

Im Oktober-Landtag werde ich eine Jugendgesundheitskonferenz einbringen, die es Jugendlichen ermöglichen soll, unter Anleitung selbstbestimmt gesunde Wege zu suchen und zu gehen. Im Bereich Sekundärprävention, das heißt, Vorbeugung von mehr Krankheitsleid bei bereits erkrankten Personen, habe ich die Einrichtung einer Long Covid Ambulanz an der Innsbrucker Klinik gefordert. Betroffene schätzen, dass es mehrere tausend Personen in Tirol sind, die hier Hilfestellung benötigen, um wieder gesund zu werden oder die Langzeitfolgen wenigstens zu minimieren. Und ein Bereich, der mir besonders am Herzen liegt, ist ein Case Management für chronisch kranke Kinder. Expert*innen gehen davon aus, dass jedes fünfte Kind an einer chronischen Erkrankung leidet. Es braucht Kümmerer, die Therapie- und Beratungsangebote vernetzen und die belasteten Familien damit unterstützen. Was an allererster Stelle stehen sollte, sind valide Gesundheitsberichte, vor allem für Kinder und Frauen. Die Landesrätin verspricht seit zwei Jahren einen allgemeinen Gesundheitsbericht, für Kinder und Frauen soll es keinen eigenen geben. Ohne konkrete Daten ist es schwer, den tatsächlichen Gesundheitszustand in der Bevölkerung zu erfassen und vielleicht will die Landesregierung das gar nicht so genau wissen“, so Wohlfahrtstätter abschließend.

Gebi Mair
Gebi Mair

Klubobmann, Landtagsabgeordneter, Landessprecher, Mitglied des Landesvorstands

[email protected]
Petra Wohlfahrtstätter
Petra Wohlfahrtstätter

Landtagsabgeordnete, Delegierte zum Erweiterten Landesvorstand (Klub)

[email protected]
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