Schwarzrot mit angezogener Handbremse gegen Transit statt Au
Schwarzrot mit angezogener Handbremse gegen Transit statt Autoverladung und Bahntunnel
Grüne: Rekordzahlen des Verkehrsberichts müssen zu Alternativen für Autoverkehr führen
„Höchstens mit angezogener Handbremse“ sei die schwarzrote Landesregierung im Kampf gegen den Transit unterwegs, attestiert der Grüne Klubobmann Gebi Mair. Der Verkehrsbericht des Landes Tirol zeigt enorme Zuwächse auf vielen Straßen des Landes: 28% mehr auf der Brennerautobahn, 12% mehr im Ötztal, 36% mehr über den Fernpass, 25% mehr über den Reschen und 15% mehr ins Zillertal ist nur eine Auswahl der steigenden Belastung.
An das angekündigte SLOT-System für LKWs ist seit dem Umfaller von ÖVP und SPÖ am Dreierlandtag in Riva nicht mehr zu glauben, berichtet Gebi Mair. Die Koalitionsparteien hatten ihren eigenen Antrag dahingehend abgeschwächt, dass nur mehr von Verkehrsmanagement die Rede ist und keine Deckelung des Verkehrs mehr angestrebt wird. Damit übernahmen sie die verkehrspolitischen Positionen der italienischen Postfaschisten.
Das Land Tirol selbst hat jedoch auch Möglichkeiten in der Hand, für Alternativen zur Autobahn zu sorgen. Der Grüne Klubobmann berichtet von einem Landtagsantrag für eine Autoverladung auf die Brennerbahnstrecke. Er hatte beantragt, angesichts der zu erwartenden Luegbrücken-Sanierung, mit finanziellen Mitteln der ASFINAG eine Autoverladung einzurichten. „Der politische Wille der schwarzroten Landesregierung ist aber enden wollend“, berichtet Mair nun von den eingegangenen Berichten für die Landtagsausschüsse. Die ÖBB erklären, dass eine Autoverladung für PKWs durch Tirol mit erheblichem Aufwand für neue Infrastruktur verbunden sei. Die ASFINAG vertritt die Ansicht, dass sie für eine Querfinanzierung der Autoverladung nicht der erste Ansprechpartner sei. Und die Landesregierung erläutert, dass man mit dem Auto so schnell über den Brenner sei, dass es sich für einige Autozüge pro Tag nicht lohne, den Aufwand überhaupt anzugehen.
„Wenn die Landesregierung keine Alternativen zum Straßenverkehr schafft, dann wird sich daran auch nichts ändern“, ist für Gebi Mair klar. Er fordert mehr Initiative. „Verkehrspolitik ist immer ‚Push and Pull.‘ Zeitgleich mit Einschränkungen wie einer Alpentransitbörse braucht es auch Alternativen zur Autobahn. Eine Autoverladung durch Tirol mag anfangs nur wie ein Tropfen auf dem heißen Stein scheinen, aber sie ist eine Investition in die Zukunft. Wenn der Brennerbasistunnel fertig ist, dann werden wir hoffentlich sowieso eine Autoverladung durch Tirol anbieten. Warum nicht jetzt starten?“, fragt sich Mair. Die Schiene muss als echte Alternative durch die Alpen positioniert werden. Das gilt für den Personenverkehr mit und ohne PKW.
„Ich erkenne auch überhaupt keine Anstrengungen der Landesregierung, den Fernpass-Bahntunnel endlich im Zielnetz 2040 der ÖBB zu verankern. Alle Nachfragen dazu im Landtag beim Verkehrslandesrat und beim Landeshauptmann gingen bisher ins Leere. Die Entlastung an den transitgeplagten Strecken hat definitiv keine Priorität bei der Landesregierung“, stellt Gebi Mair fest. „Wenn man alternative Infrastruktur auf der Bahn will, dann muss man irgendwann damit anfangen: das gilt für eine Autoverladung über den Brenner ebenso wie für einen Bahntunnel durch den Fernpass. Gesundheit und Entlastung der Bevölkerung lassen sich nicht ewig auf die lange Bank schieben“, so Mair abschließend klar und deutlich.