Equal Pension Day: Pensionseinkommen von Frauen zu gering
Grüne zum Equal Pension Day: Pensionseinkommen von Frauen in Tirol über 40% geringer als bei Männern
Frauen deutlich stärker von Altersarmut bedroht, Arslan fordert Unterstützung und Aufklärung
Der „Equal Pension Day“ weist auf die drohende Altersarmut von Frauen hin, den der Deutsche Verband berufstätiger Mütter e.V. (VBM) erstmals 2014 iniitiert hatte. Jedes Jahr soll mit dieser Aktion auf die gravierenden Pensionsunterschiede zwischen Frauen und Männern hingewiesen werden. Dieses Jahr fällt dieser österreichweit auf den 4. August, in Tirol aber bereits auf den 23. Juli. Laut erhobenen Daten beziehen Frauen in Tirol durchschnittlich 44,1 Prozent weniger Pension als Männer, in Zahlen beziehen Frauen durchschnittlich 1.178 EUR Pension, wobei Männer durchschnittlich 2.106 EUR Pension beziehen. Während österreichweit die Differenz niedriger ausfällt, weist Tirol damit die zweitniedrigste Rate auf.
„Der Umstand, dass Frauen trotz jahrzehntelanger Berufstätigkeit in die Altersarmut getrieben werden, ist für eines der reichsten Ländern der Welt ein wirkliches Armutszeugnis“, so die Frauensprecherin der Tiroler Grünen Zeliha Arslan. Laut einer internationalen Bewertung von unterschiedlichen Pensionssystemen, dem Mercer Global Pension Index, liegt Österreich auf Platz 33 von 42 analysierten Systemen, und damit sogar hinter Saudi-Arabien oder Brasilien.
„Trotz jahrzehntelanger Erfahrungen, wonach gesellschaftliche Strukturen Frauen in die Altersarmut treiben können, ist die Scham bei den Betroffenen groß. Gerade in ländlichen Regionen wissen Frauen nicht, welche Unterstützungen ihnen zustehen würden und tragen stattdessen still und versteckt die Armut in einem der reichsten Länder der Welt. Hier braucht es dringend mehr Unterstützung und Aufklärung“, ärgert sich Zeliha Arslan.
Die Tiroler Grünen hatten bereits im November 2023 im Landtag eine Maßnahmenoffensive gefordert, zum einen frühzeitige Informationskampagnen für Frauen und Mädchen, den Ausbau von Beratungs- und Unterstützungsangeboten. Aber auch Sensiblisierungskampagnen, die klarmachen, dass Altersarmut bei Frauen kein Eigenverschulden ist.
„Unser Antrag wurde leider von der ÖVP und SPÖ angelehnt, aber gerade in Zeiten der Teuerung und Energiearmut brauchen wir starke Maßnahmen für diese vulnerable Gruppe. Statt Hilfslosigkeit, Ratlosigkeit und monitärer Perspektivlosigkeit sollten Pensionist:innen nicht nur versuchen zu überleben, sondern ihren wohlverdienten Ruhestand genießen können. Deshalb werden wir nicht aufhören zu verlangen, dass wir den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem 1. Lebensjahr benötigen. Wir werden auch weiterhin aufzeigen, dass unser Wirtschaftssystem wegen Ungleichbehandlung und Ungleichbewertung von Arbeit Pensionsraub an Frauen vornimmt und den Ausbau und Unterstützungs- und Beratungsangeboten für Frauen und Mädchen fordern“, so Arslan kämpferisch.