Endlich Ende der Blockadehaltung bei Drogenkonsumraum
Grüne begrüßen Ende der Blockadehaltung der Landesregierung beim Thema Drogenkonsumraum
Initiative von Arslan zeigt Erfolg – Pilotprojekt wird geprüft
„Österreich ist immer noch das einzige Land im deutschsprachigem Raum, indem es immer noch keine geschützten Drogenkonsumräume gibt. Wir dürfen suchtkranke Menschen nicht in die Illegalität drängen, sondern müssen ihnen Angebote bieten. Diese Räume bieten einen sichern Ort für den Konsum und reduzieren das Risiko von Überdosierungen und Infektionskrankheiten. Deshalb freut es uns, dass auf unseren Antrag hin, nun die Landesregierung ihre Blockadehaltung bricht und sich beim Bund für ein Pilotprojekt einsetzt, das wissenschaftlich begleitet werden soll“, so die Sozialsprecherin der Tiroler Grünen Zeliha Arslan.
Die Wichtigkeit dieser Maßnahme lässt sich anhand der Zahlen ablesen. Denn laut einem Bericht des Sozialministeriums zur Drogensituation im Jahr 2023 in Österreich haben 30 bis 40 Prozent der 15-24 Jährigen bereits Cannabis konsumiert. Weitere zwei bis vier Prozent haben Ecstasy, Kokain und Amphetamine genommen. Die Anzahl an sogenanntem risikoreichen bzw. problematischen Drogenkonsum spielt hierbei eine zentrale Rolle. In Österreich konsumieren 35.000 – 40.000 Personen risikoreiche Opioide – meist in Kombination mit anderen illegalen Drogen, Alkohol oder Psychopharmaka. Laut Europäischem Drogenbericht 2023 liegt Österreich fast überall über dem EU-Durchschnitt und gilt als Hochkonsumland. Auch bei der Anzahl an Drogentoten liegt Österreich über dem EU-Durchschnitt.
Die Grünen hatten bereits im Februar 2024 einen Antrag zur Einrichtung eines Drogenkonsumraumes eingebracht. Nach der Einholung von Berichten will sich die Landesregierung bei der Bundesregierung dafür einsetzen. Weiters werden die Tiroler Grünen im Juli-Landtag einen Antrag einbringen, sodass es zukünftig mehr finanzielle Ressourcen für Beratungsangebote gibt – vor allem für Familien, deren Kinder Suchterkrankungen haben.