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18.03.2024 Presse

Moor­zer­stö­rung Plat­zer­tal

Mann liest Zeitung

Alternativen zur Moorzerstörung im überfluteten Platzertal prüfen

Mair: „Energiewende des 21. Jahrhunderts braucht auch Lösungen aus dem 21. Jahrhundert“

 

Die Tiroler Grünen fordern Landeshauptmann Anton Mattle auf, Alternativen zur geplanten Moorzerstörung im Platzertal durch den Landesenergieversorger TIWAG zu prüfen. Der WWF hat heute ein konkretes Alternativprojekt auf den Tisch gelegt, das einen Verzicht auf den beabsichtigten Speicher im Platzertal ermöglicht. Die Umweltorganisation sieht in einem weiteren Pumpspeicherbetrieb beim Kraftwerk Kühtai eine bessere Alternative und belegt dies mit einer wissenschaftlichen Studie.

„Die Uralt-Planungen für das Kraftwerk Kaunertal sind heute nicht mehr zeitgemäß. Die Energiewende des 21. Jahrhunderts braucht auch Lösungen aus dem 21. Jahrhundert“, so Grünen-Klubobmann Gebi Mair. „Das betrifft sowohl die Überleitungen von Wasser aus dem Ötztal wie auch den Speicher Platzertal. Während die Überleitungen das Ötztal trockenlegen würden, führt der Bau des Speichers Platzertal zur größten Moorzerstörung in Österreich seit Jahrzehnten. Dabei wissen wir, wie wichtig Moore als CO2-Senken in Zeiten der Klimakrise sind.“ Es sei besonders absurd, dass das Land Tirol gemeinsam mit dem Klimaministerium den Schutz von Mooren auch finanziell unterstützt und gleichzeitig zusieht, wie mehrere Hektar Moor im Hochgebirge ein für alle Male vernichtet werden sollen.

Zum Pumpspeicher Platzertal liege mit der Studie des WWF nun erstmals eine konkret berechnete Alternative am Tisch. Die gewünschten Effekte für die Regelenergie können damit erreicht werden. „Es wäre geradezu fahrlässig, diese Alternative nicht sofort genauer untersuchen zu lassen“, so Gebi Mair. „Wenn sich herausstellt, dass die Alternative umweltfreundlicher und mit weniger Aufwand machbar ist, dann sollten die Pläne für die Überflutung des Platzertals eingestampft werden. Und dann sollten wir uns darüber unterhalten, wie auch die Überleitung von Wasser aus dem Ötztal durch Alternativen in der Nutzung von Sonnen- und Windkraft überflüssig gemacht werden kann. Ich bin überzeugt, dass hier zu niedrigeren Kosten in kürzerer Zeit mehr Strom produziert werden kann.“

 

Auch für die Regelung von Spitzenlast, mit der die TIWAG die Überflutung des Platzertals rechtfertigt, sei nun eine konkrete Alternative am Tisch. „Gerade die Energiewende braucht Offenheit im Kopf statt das sture Festhalten an eingefahrenen alten Pfaden“, will Mair die scheinbare Alternativlosigkeit der TIWAG-Projekte nicht akzeptieren.

Gebi Mair
Gebi Mair

Klubobmann, Landtagsabgeordneter, Landessprecher, Mitglied des Landesvorstands

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