Eklatanter Betreuungsmangel u.a. wegen konservativer Politik
Eklatanter Betreuungsmangel: Die Rechnung für jahrzehntelange konservative Politik tragen Familien
Personalmangel, schlechte Rahmenbedingungen und fehlende finanzielle Mittel bremsen den Ausbau der Kinderbetreuungsangebote
Österreich liegt mit seinen Investitionen im Bereich der Elementarbildung unter dem OECD-Schnitt. Nur rund 0,7 Prozent des BIP werden laut der OECD-Studie „Bildung auf einen Blick“ investiert, die Spitzenreiter bringen mehr als das doppelte für Bildung auf. Der fehlende Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen hat zur Folge, dass Tirol nach Oberösterreich die höchste Anzahl an Frauen in Teilzeit hat. „Der jetzige Zustand ist das Ergebnis der jahrezehntelangen Politik der ÖVP. Einrichtungen kämpfen damit, den Status Quo aufrechtzuerhalten. Mit den jetzigen Mitteln und Rahmenbedingungen sind wir Lichtjahre davon entfernt, das Angebot an Kinderbetreuungsplätzen den Lebensrealitäten der Menschen anzupassen“, ärgert sich die Grüne Landtagsabgeordnete Zeliha Arslan.
Im Regierungsprogramm hat sich die schwarz-rote Regierung zum Ziel gesetzt, Tirol zum familienfreundlichsten Bundesland zu machen. Der Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem 2. Lebensjahr sollte mit einem Stufenplan umgesetzt werden. Viele Gemeinden sehen das kritisch, auch der Gemeidnebund hat bereits seine Ablehnung verkündet.
„Wenn selbst WKO-Präsident Mahrer angefangen hat zu rechnen, welchen wirtschaftlichen Verlust die konservative Politik im Bereich Kinderbetreuung angerichtet hat, dann schlägt endlich die Rolex-Uhr der ÖVP Alarm. Die Leidtragenden sind Familien, die aufgrund von Teilzeit und Betreuungskosten die Belastungen bis in die Pension tragen müssen“, so Arslan.
Die Grünen fordern ernsthafte Maßnahmen und die nötigen finanziellen Mittel. Kurzfristig müssen Einrichtungen unterstützt werden, um den Status quo zu erhalten. Um aber langfristig die Betreuungszeiten an die Lebensrealitäten von Familien anzupassen, brauchen wir Öffnungszeiten an Wochenenden, Betreuungsangebote über Nacht, kleinere Gruppen und den klaren Bildungsauftrag bereits in der Kinderkrippe. „Wir brauchen neue Modelle. Da darf es einfach keine Denkverbote geben. Die Bündelung der Kompetenzen auf Bundesebene ist eine wichtige Forderung, der Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz darf nicht mit einem Qualitätsverlust einhergehen,“ so Arslan abschließend.