„Die Liebe zum Forchet war wohl nur vorübergehend“
„Die Liebe zum Forchet war wohl nur vorübergehend“
Grüne Kritik nach Aus für Forchet-Schutz in Haiming
„Die schwarz-rote Naturschutzpolitik in Tirol steht vor ihrem eigenen Scherbenhaufen“, schlussfolgern die Bezirkssprecherin der Imster Grünen Dorothea Schumacher und Klubobmann Gebi Mair. Die Landesregierung hatte einen Vorschlag für ein Schutzgebiet auf einem Teil des Haiminger Forchets vorgelegt, dieser Vorschlag war noch einmal verkleinert worden. Sogar dieser Minimalvorschlag wurde nun vom Haiminger Gemeinderat abgelehnt.
„Das ist wirklich enttäuschend nach vielen Jahren engagiertem Kampf für diesen einzigartigen Talwald im Inntal“, so Dorothea Schumacher. „Der Forchetwald kommt immer mehr von allen Seiten unter Druck. Ob Umspannstationen oder neue Siedlungsgebiete: ständig wird am Forchet geknabbert. Ein Schutzgebiet hätte dieses einzigartige Gebiet für die Zukunft bewahrt.“
„Die Liebe zum Forchet scheint vom Großteil des Gemeinderats vorübergehend auf Eis gelegt zu werden, um erst wieder bei der nächsten Wahl erneut aufzuflammen“, berichtet Gemeinderat Ernst Gabl aus der Gemeinderatssitzung.
Gebi Mair ergänzt: „Wir erleben derzeit multiple Krisen. Und eine der wesentlichen Krisen der kommenden Jahrzehnte ist die Biodiversitätskrise. Diese Krise der Artenvielfalt kann man dann bekämpfen, wenn Lebensräume für sensible Arten geschützt werden. Dazu gehört die artenreiche Ausstattung des Forschetwaldes mit Orchideen, aber auch die Heimstatt für viele Vogelarten. Irgendwann wird das Inntal nur noch aus Gewerbegebieten und Einheitsgrün bestehen und wir werden uns fragen, wie das passieren konnte.“
Für die Grünen steht die schwarzrote Landesregierung mit diesem ablehnenden Beschluss aus Haiming auch vor dem Scherbenhaufen ihrer Naturschutzpolitik. „Seit Amtsantrtitt von schwarzrot wurde ein Schutzgebiet versprochen, aber daraus wurde nichts. Ebenso wurden mehr Mittel für den Naturschutz durch einen neuen Naturschutzfonds versprochen. Aber auch der findet sich erneut nicht im Landesbudget 2025. Für den Naturschutz bleibt wirklich nichts mehr übrig. Stattdessen wird munter weiter an Gletschererschließungen und am Monsterprojekt Fernpasstunnel geplant. Das bedeutet nichts Gutes für eine lebenswerte Zukunft in einer intakten Umwelt“, schließen Schumacher und Mair. Aus ihrer Sicht müsste die Landesregierung nun eine neuen Anlauf für ein Schutzgebiet im Forchetwald unternehmen, das ausreichend groß ist um wirklich Schutz zu bieten.