Hageles zögerliches Handeln erhöht Minus
Defizitäre Spitäler: Hageles zögerliches Handeln erhöht Minus
Wohlfahrtstätter kritisiert mangelndes Zusammenspiel zwischen den Spitals-Akteuren – Fall St.Johann mit vielen Fragezeichen
Das heute in der Tiroler Tageszeitung veröffentlichte klaffende Minus bei den Tiroler Krankenanstalten habe für die Grüne Gesundheitssprecherin Petra Wohlfahrtstätter viele Ursachen. „Die Gemengelage insgesamt ist nicht einfach, das steht außer Frage. Aber sich darauf ausreden ist auch zu einfach. Gerade Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele hat es verabsäumt die Situation zu entschärfen und das Defizit zu reduzieren“, sieht Wohlfahrtstätter die Verantwortung auch auf politischer Ebene.
Sie führt allen voran die verpasste Chance bei der Reform des Tiroler Gesundheitsfondsgesetz an. „Wir Tiroler Grüne haben für diese Novelle gefordert, dass die Qualitätssicherung mittels Managementvereinbarungen im Krankenanstaltengesetz verankert wird. Das hätte den Vorteil gebracht, dass die Träger von Fondskrankenanstalten, die Beiträge vom Land Tirol beziehen, sich dazu verpflichten an Zielvorgaben zu halten. Genaus hier hapert es aktuell“, so die Gesundheitsexpertin Wohlfahrtstätter. Mit transparenten Führungsvorgaben seien Vergleichsprozesse leichter möglich, sodass die Versorgung insgesamt abgestimmter wäre.
Diese mangelnde Führung seien auch beim offene Streit um das Angiografie-Gerät für Herzkatheter-Untersuchungen in St. Johann deutlich geworden. „Dass in St. Johann ein teures Gerät inkl. Operationssaal angeschafft wurde, dem die Landesrätin nun die Freigabe verweigert, steht exemplarisch dafür, was falsch läuft. Kein Wunder, dass am Ende ein dickes Minus steht“, sagt Wohlfahrstätter. Bis zu zwei Millionen Euro sei für das Labor bisher ausgegeben worden, das nun für den medizinischen Hauptzweck nicht eingesetzt wird.
Die Landesregierung könne sich hier nicht so einfach aus der Verantwortung stehlen. Eine der offenen Frage sei für Wohlfahrtstätter, ob der Ankauf nicht indirekt über den Schreibtisch der Gesundheitslandesrätin gewandert ist. „Gab es einen Beschluss für den Ankauf des Angiografie-Gerät über den Tiroler Gesundheitsfonds, wie es bei solchen Summen notwendig ist? Und wann wurde dieser Beschluss für die Einrichtung des Labors gefasst?“, will Wohlfahrtstätter wissen.