Bodenfraß geht in Scharnitz weiter
Bodenfraß geht in Scharnitz weiter
Bodenaushubdeponie bringt Versiegelung und Verkehrsbelastung
„Der Bodenfraß in Tirol geht mit munterer Unterstützung der Landesregierung weiter“, ärgert sich der Grüne Klubobmann Gebi Mair. Aktueller Anlass: eine geplante Bodenaushubdeponie in Scharnitz. „Die Projektwerber berufen sich auf gute Kontakte in die Landesregierung und auf eingeschränkte Einspruchsmöglichkeiten für die Gemeinde. Aber das kann nicht wirklich ein Argument sein“, sehen die Tiroler Grünen schwarzrote Verfilzung statt sachpolitischer Entscheidung am Zug.
54.000 Kubikmeter Bodenaushubdeponie sollen dabei in Scharnitz errichtet werden, für Straßenaufbruch, Bodenaushub, Betonabbruch, Bitumen und Asphalt. „In unmittelbarer Nähe zu einem Wohngebiet entsteht damit neue Verkehrsbelastung in Scharnitz. Dabei hat man die Menschen vor Ort erst kürzlich mit einem Umfahrungstunnel aus der Verkehrshölle befreit. Da kann man sich nur an die Stirn greifen“, sieht Gebi Mair die Ziele der Verkehrsberuhigung für die Karwendelgemeinde konterkariert.
Das geplante Ausmaß an Versiegelung über 7.500 Quadratmeter stößt den Grünen ebenfalls auf. „Der Bodenfraß geht in Tirol mit Unterstützung der Landesregierung einfach immer weiter. Immer neue Flächen werden aufgeschüttet und versiegelt und irgendwann wundern wir uns, warum wir eigentlich keine naturbelassenen Gebiete mehr in Ortskernnähe haben.“ Der Scharnitzer Gemeinderat hat sich einstimmig gegen das Projekt ausgesprochen, in rechtlicher Hinsicht sind ihm aber die Hände gebunden. „In der Hand haben die Realisierung des Projektes die Ämter der Landesregierung. Ich erwarte mir hier ein klares Umdenken statt immer weiter mehr vom gleichen Bodenfraß“, sieht Mair die Landesregierung in der Pflicht.