Schwangerschaftsabbrüche: immer noch zu wenig
Die Beibehaltung des konservativen Status quo ist viel zu wenig
Grüne fordern Schwangerschaftsabbrüche an öffentlichen Krankenhäusern
„Statt dass in Tirol endlich das medizinische Angebot für Abtreibungen an den öffentlichen Krankenhäusern etabliert wird, gibt sich die Landesregierung nach zwei Jahren der Dauerwarteschleife mit einer Minimalvariante zufrieden. Erneut mit einer einzigen Privatordination. Das ist kein Fortschritt und kein Ausbau dieser wichtigen Gesundheitsleistung für Frauen, sondern die Einzementierung des konservativen Status quo in Tirol. Vor dem Weltfrauentag am 8. März ist das eine sehr enttäuschende Nachricht“, kritisiert die Grüne Frauensprecherin Zeliha Arslan die ÖVP-SPÖ Landesregierung.
Wie die Tiroler Tageszeitung heute berichtet, soll die Landesregierung nach zwei Jahren nun einen Arzt gefunden haben, der in seiner Praxis Schangerschaftsabbrüche durchführen soll. Er wird mit kurzer zeitlicher Überschneidung auf jenen Arzt folgen, der bisher als einziger Arzt in Tirol Abtreibungen vorgenommen hat. Tirol hinkt damit in der Grundversorgung weit hinterher. Während in anderen Bundesländern Schwangerschaftsabbrüche an Krankenhäusern Standard sind, müssen Frauen in Tirol weite Wege auf sich nehmen, um eine Abtreibung vornehmen zu können. Dazu kommt die Sorge von Frauen bezüglich der Anonymität bei einer einzigen Arztpraxis.
Beides Faktoren, die bei Krankenhäusern nicht der Fall wären, wie Zeliha Arslan erklärt: „In Krankenhäusern ist die Anonymität besser sichergestellt, die Vor- und auch die Nachuntersuchung können ebenfalls besser vorgenommen. Und ganz wichtig: Frauen haben eine Auswahl und kurze Wege. All das spricht für Schwangerschaftsabbrüche an Krankenhäusern. Ich kann es nicht fassen, dass Tirol im Jahr 2025 immer noch so rückständig ist. Die ÖVP ist der große Bremsklotz. Und die SPÖ hat erneut klein beigegeben“, fasst Arslan zusammen.